Folie verfängt sich in Hochspannungsleitung Millionenschaden nach Stromausfall bei Shell in Wesseling?

Wesseling · Tagelanger Stillstand der Shell-Anlagen nach dem massiven Stromausfall: Die Anlagen können erst langsam wieder hochgefahren werden. Shell will sich zum Schaden nicht äußern.

Kleine Ursache, große Wirkung: Eine Windböe hatte am 18. Juli eine nahe der L 182 auf eine Hochspannungsleitung geweht, wodurch es zu einem Stromausfall in Urfeld kam. Da auch die Shell Rheinland Raffinerie in Wesseling durch die 110.000-Volt-Leitung versorgt wird, kam es auch dort zu einem Stromausfall.

Dies wiederum führte zum Abschalten von Produktionsanlagen in vielen Bereichen des Werkes. Einige Anlagen laufen auch neun Tage nach dem kurzzeitigen Stromausfall nicht. Experten gehen davon aus, dass durch den Anlagenausfall Einnahmeausfälle in Millionenhöhe entstanden sein könnten. Überschüssiges Gas wird immer noch abgefackelt.

„Weil durch den spontanen Stromausfall die normalen Abfahrprozeduren nicht eingehalten werden können, hat dies auch Auswirkungen auf das Wiederanfahren der Anlagen“, teilte die Bezirksregierung in Köln am Freitag auf Anfrage des General-Anzeigers mit. Die aktuelle Planung von Shell sehe vor, dass das zeitlich gestaffelte Anfahren aller Anlagen und damit auch die sichtbaren Fackeltätigkeiten im Werk Wesseling bis Ende Juli beendet sein sollen, so ein Sprecher der Bezirksregierung.

Bei Shell hält man sich mit Informationen über den Anlagenausfall bedeckt. „Wir wollen das nicht öffentlich kommentieren“, sagte Unternehmenssprecherin Cornelia Wolber dem General-Anzeiger. Und zur Frage nach den Kosten: „Das Abfahren und schrittweise Wiederanfahren derart komplexer Anlagen ist mit hohen Kosten verbunden.“ Zur Höhe der Kosten, gibt Shell allerdings keine Stellungnahme ab. Auch die Frage, ob das Unternehmen in Erwägung zieht, Regressansprüche geltend zu machen, blieb unbeantwortet.

Der Stromversorger Westnetz, eine RWE-Tochter, ist derzeit noch mit der Aufarbeitung des Stromausfalls beschäftigt. „Zum laufenden Verfahren machen wir keine Angaben“, sagte Westnetz-Sprecherin Edith Feuerborn dem General-Anzeiger.

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