Kriminalitätsstatistik im Rhein-Sieg-Kreis Mehr Einbrecher und Schwarzfahrer unterwegs

SIEGBURG · Die Region ist nach wie vor eine sichere Region, auch wenn im vergangenen Jahr die Zahl der Straftaten deutlich um 6,9 Prozent auf 24.928 zugenommen hat. Denn die Häufigkeitszahl von Straftaten pro Einwohner liegt im Bereich der Kreispolizei Siegburg deutlich unter der des Landes und des Regierungsbezirks Köln. Das teilten am Montag Landrat Frithjof Kühn, Polizeichef Günter Brodeßer und Ralf Dittrich, Leiter der Direktion Kriminalität, mit.

 Mit Schwerpunktkontrollen versucht die Polizei, Einbrechern schon vor der Tat auf die Spur zu kommen.

Mit Schwerpunktkontrollen versucht die Polizei, Einbrechern schon vor der Tat auf die Spur zu kommen.

Foto: Holger Arndt

Zudem entfällt ein Großteil der zusätzlichen Straftaten auf Betrugsdelikte und hier speziell auf das Delikt "Erschleichen von Leistungen". Dahinter verbirgt sich im allgemeinen Sprachgebrauch das Schwarzfahren. Die Zahl der registrierten Delikte erhöhte sich um 892 auf 1843 Fälle, ein Plus von fast 94 Prozent. "Ganz offensichtlich kontrollieren Bahn, Verkehrsbetriebe und Bundespolizei viel intensiver als früher", erklärte Dittrich den sprunghaften Anstieg der Straftaten.

Während die Gewaltkriminalität - vor allem Mord, Totschlag und schwere Körperverletzung - sowie Raubdelikte im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen sind, bescheren die Eigentumsdelikte der Polizei zunehmend Arbeit. Im vergangenen Jahr wurden 11.094 Diebstähle gemeldet, das sind 787 Fälle mehr als noch 2010. Die Zunahme entspricht einem Plus von 7,64 Prozent. 44,5 Prozent aller Straftaten sind Eigentumsdelikte.

Deutlich mehr Wohnungseinbrüche als 2010

Während die Polizei bei Diebstählen von Autos und Fahrrädern sowie bei Ladendiebstählen sinkende Zahlen meldet, wurden deutlich mehr Wohnungseinbrüche verzeichnet als noch 2010. Die Zahl der Einbruchsdiebstähle ist um fast 42 Prozent auf 1098 gestiegen. Und jede zweite dieser Taten wurde tagsüber verübt. "Das ist eine besorgniserregende Entwicklung. Hier ist die Polizei dringend auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen", sagte Kühn.

Neben der psychischen Belastung der betroffenen Einbruchsopfer spiele der volkswirtschaftliche Schaden eine große Rolle. Dittrich: "Pro Einbruch liegt der Wert der Beute bei durchschnittlich 5483 Euro. Hinzu kommt der Schaden, den die Täter an Türen, Fenstern oder Möbeln anrichten." Deshalb seien Vorbeugung und Aufklärung in diesem Bereich besonders wichtig. Insgesamt lag der Schaden, der 2011 durch Straftaten im Bereich der Kreispolizei entstanden ist, bei 28,3 Millionen Euro.

2011 ermittelte die Polizei 8685 Tatverdächtige, von denen immerhin 41,3 Prozent Wiederholungstäter sind. Bei Einbrechern, Autodieben und Rauschgifthändlern waren sogar mehr als 80 Prozent der Tatverdächtigen einschlägig bekannt. Der Anteil junger Straftäter ist um drei Prozent auf 27 Prozent gesunken.

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