Meckenheimer Dreifachturnhalle wird zum Vorzeigeprojekt

Wenn in der neuen Meckenheimer Dreifachturnhalle künftig die Tischtennisbälle über die Platte zischen, beleuchten 500 Lux Lichtstärke die Szenerie. Nicht nur die ausgeklügelte Lichttechnik wird zum Modernsten gehören, wenn die neue Halle voraussichtlich im Februar kommenden Jahres den Sportlern übergeben werden kann.

Meckenheimer Dreifachturnhalle wird zum Vorzeigeprojekt
Foto: Wolfgang Henry

Meckenheim. Wenn in der neuen Meckenheimer Dreifachturnhalle künftig die Tischtennisbälle über die Platte zischen, beleuchten 500 Lux Lichtstärke die Szenerie. Basketball und Gymnastik werden die sensorgesteuerten Lampen noch mit 300 Lux anstrahlen. Zum Vergleich: In einem Fernsehstudio ist es 1 000 Lux hell, in einem Hausflur 100 Lux.

Nicht nur die ausgeklügelte Lichttechnik wird zum Modernsten gehören, wenn die neue Halle voraussichtlich im Februar kommenden Jahres den Sportlern übergeben werden kann. Viele Arbeiter, Techniker, Ingenieure sind damit beschäftigt, den mit Gerüsten verkleideten Bau fristgerecht fertig zu stellen.

Im Inneren hat gerade ein Team den Betonboden so vorbereitet, dass der Hallenboden im September verlegt werden kann. Bis zu 300 Arbeiter werden am Ende an der Halle im Einsatz gewesen sein, schätzt Bauleiter Tobias Winterpacht. Zurzeit ist ein 15-Mann-Trupp auf der Großbaustelle, wie er bei einem Rundgang mit dem General-Anzeiger erklärt.

Nicht nur was die modernen Standards anbelangt, auch optisch werde die Sporthalle viele andere in den Schatten stellen, ist er sicher. Die äußere Haut aus grünen sogenannten Trespa-Platten von einer Größe von 70 Zentimetern mal drei Metern und einer Stahlwellblechverkleidung wird optisch hervorstechen.

Zudem sei diese Verkleidung besonders widerstandsfähig. Sollte dennoch etwas kaputt sein, brauche man nur die betroffene Platte auszutauschen. Im Inneren wird auf den abgefrästen Betonboden Gussasphalt aufgebracht, als Vorbereitung für den flächenelastischen Sportboden. Ablösungen an den Fugen oder eine Verschiebung des Untergrundes werde es dann nicht mehr geben, denn dieser Boden werde fugenfrei auf einem Schaumstoffuntergrund liegen.

Lichtbänder sollen in der Halle für Durchlüftung sorgen, Lüftungsrohre zwischen dem Fachwerkgebälk saugen die warme Luft nach außen. Die gesamte Technik entspreche "Standards, die eine moderne Sporthalle heute haben sollte", sagt der Technische Beigeordnete Detlev Koch. Dazu zählt auch das elektronische Schließsystem. Jeder Besucher kann vom Sportbereich aus gesehen werden. Zusätzlich sind die Eingänge videoüberwacht.

An einem Bildschirm kann in der Halle kontrolliert werden, wer vor der Türe steht. "Wir wissen über die Schlüssel, wer in der Halle ist", erläutert Koch das System. Zunächst werde die Kontrolle und Begleitung der Vereine durch die Verwaltung sicher etwas intensiver sein, denn schließlich wolle man erreichen, dass sorgsam mit dem neuen Gebäude umgegangen werde.

Schlimmstenfalls könne auch einer der Schlüssel gesperrt werden. Koch geht jedoch davon aus, dass es auch im Sinne der Vereine ist, dass die neue Halle nicht beschädigt wird. Für September hat sich der Bauleiter einiges vorgenommen: Das Gerüst soll dann schon abgebaut sein, der Hallenboden aufgebracht, die Außenarbeiten fertiggestellt.

Dazu gehört auch, dass die beiden Wassertanks für die Regenwassernutzung, die jeweils 40 000 Liter fassen, im Boden außerhalb der Halle versenkt werden. Auf dem Außengelände wird zunächst nur Rasen gesät, damit der Bereich offen und begehbar bleibe, so Koch. Für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte wurde bereits eine Rampe gebaut, die unmittelbar zur Hallenebene führt.

Alle Sportgeräte wurden schon in Abstimmung mit den Vereinen angeschafft. Auch die Boden-Markierungen für die unterschiedlichen Sportarten sind abgesprochen. "Wir konnten so gut wie alles umsetzen", sagt Koch. Für die Ende 2008 verbrannten Geräte, die im Besitz der Vereine waren und nicht von der Versicherung ersetzt wurden, hat der Lions Club Meckenheim-Wachtberg Spenden in Höhe von insgesamt 4 700 Euro gesammelt.

Großbaustelle mit 300 ArbeiternBis Februar 2011 soll die neue Halle, die die alte im November 2008 abgebrannte Sporthalle ersetzt, fertig sein. Insgesamt kostet der Wiederaufbau 4,3 Millionen Euro, das Gros trägt die Versicherung.

Die Stadt übernimmt davon 250 000 Euro für die energetischen Maßnahmen, wie die beiden Wassertanks sowie Solaranlagen zur Wasseraufbereitung. Bis zu 300 Arbeiter von 15 ausführenden Firmen werden bis zur Fertigstellung auf der Baustelle beschäftigt sein, darunter sechs Firmen aus Meckenheim und benachbarten Kommunen.

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