Kinderbetreuung in Afrika Lena Kohns - von Aegidienberg nach Togo

AEGIDIENBERG · Eine Dokumentation über Afrika war es, die Lena Kohns schon im Kindesalter für die fremde Kultur begeisterte. Der Kontinent und seine Bewohner faszinierten die Neunjährige so sehr, dass für sie fortan fest stand, dass sie dort eines Tages hin wollte. Jetzt wird dieser Traum wahr: Sie geht für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Togo und betreut Kinder mit geistiger Behinderung.

 Mit einer afrikanischen Maske: Schon als Kind interessierte sich Lena Kohns für die Kultur des fremden Kontinents.

Mit einer afrikanischen Maske: Schon als Kind interessierte sich Lena Kohns für die Kultur des fremden Kontinents.

Foto: Frank Homann

Ein ungewöhnliches Ziel für eine junge Frau, die durch tatkräftiges Engagement alles in die Wege geleitet hat, um ihren Wunsch in die Tat umzusetzen. Wichtig ist ihr vor allem, eine Arbeit auf freiwilliger Basis zu leisten.

Im Internet stieß sie auf den Verein Internationaler Christlicher Jugendaustausch und bewarb sich dort für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Als schließlich die Zusage eintraf, war die Freude über den erhaltenen Arbeitsplatz in einer Schule in Togo groß. In einem siebenköpfigen Team wird Lena Kohns dort Kinder mit geistiger Behinderung betreuen.

Gestern ging ihr Flug in Richtung Kpalimé in Westafrika. Dort absolviert sie zunächst ein zehntägiges Vorbereitungscamp, das die Organisation den jungen Helfern anbietet. In Togo ist die Amtssprache neben der traditionellen "Ewe-Sprache" Französisch.

Die Abiturientin möchte versuchen, mit den oft sehr armen Kindern eine möglichst angenehme Zeit zu erleben, von der beide Seiten profitieren, sagt sie. Andere Verhältnisse auf der Welt zu sehen, fernab von Massentourismus, reize sie besonders. Und sie hat dabei klare Vorstellungen: "Ich möchte nicht etwa Gummibärchen an arme Kinder verteilen, sondern ihnen Menschlichkeit und Zuneigung zeigen, um dadurch auch etwas über mich selbst zu lernen."

Besonders freut sich Lena auf das Leben in ihrer Gastfamilie, die ihr der Verein vermittelt. Auf die Frage, ob sie gar keine Angst hat, reagiert sie gelassen: "Togo ist kein akutes Risikogebiet und krank werden ist dank zigfacher Impfungen zur Vorbereitung nicht wahrscheinlicher als in Deutschland auch."

Möglich gemacht wurde das Projekt zum einen durch das vom Staat geförderte Programm des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes. Weiterhin gehören viele Bekannte, Verwandte und auch einige Firmen dem zur Finanzierung notwendigen Förderkreis an, den Lena in Eigeninitiative erschloss.

Es waren nämlich rund 3600 Euro nötig, um die Kosten der Organisation zu decken, damit diese auch in den nächsten Jahren solche Aufenthalte für Jugendliche ermöglichen kann.

Bereits im vergangenen April hatte die junge Frau im Rahmen der Reihe "Kirche, Kaffee und Kultur" im evangelischen Gemeindesaal in Aegidienberg den Vortrag "Von Aegidienberg nach Afrika" gehalten und über ihr geplantes freiwilliges Jahr in der Entwicklungshilfe in Togo berichtet.

Weitere Informationen gibt es per E-Mail: Lenakohns@t-online.de.

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