Kurz gefragt

Seit 1972 ist Heinz Luerweg (51) bei der Bezirksregierung mit einer besonderen Aufgabe betraut: Er entschärft Bomben. Auch an der Matthias-Claudius-Schule war er zusammen mit seinem Kollegen Peter Benz im Einsatz.

Mit ihm sprach Florian Ludwig.

GA: Ein zehn Zentner schwerer Blindgänger so nah an einem Schulgebäude - waren Schüler und Lehrer in Gefahr?

Heinz Luerweg: Die Gefahr, die von einem Blindgänger ausgeht, ist grundsätzlich nie kalkulierbar. Und immerhin: Einmal im Jahr detoniert irgendwo in Deutschland ein Blindgänger - ohne Fremdeinwirkung. So gesehen, saß die Schule über Jahre auf einem Pulverfass.

GA: Was kann zu einer Detonation führen?

Luerweg: Viele Faktoren können auf den Blindgänger einwirken. Sauerstoff spielt beispielsweise eine Rolle. In diesem Fall sind vor allem Erschütterungen gefährlich, weil die Bombe einen Aufschlagzünder besitzt.

GA: Haben Sie Angst bei Ihrer Arbeit?

Luerweg: Angst habe ich nicht, höchstens ein bisschen. Aber den Respekt vor den Bomben verlieren wir nie. Routine gibt es in unserem Beruf nicht. Man sollte ruhig bleiben und wachsam. Ein Restrisiko bleibt immer.

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