Kurz gefragt: Maria Buchholz-Engels, Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes

Zum Thema Hausaufgaben sprach mit Maria Buchholz-Engels, Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes des Rhein-Sieg-Kreises, Martina Welt.

Kurz gefragt: Maria Buchholz-Engels, Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes
Foto: Rhein-Sieg-Kreis

Bonn. Zum Thema Hausaufgaben sprach mit Maria Buchholz-Engels, Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes des Rhein-Sieg-Kreises, Martina Welt.

General-Anzeiger: Wie kann man i-Dötzchen auf Hausaufgaben vorbereiten?

Buchholz-Engels: Eltern sollten ihren Kindern vermitteln, dass Hausaufgaben selbstverständlich zur Schule gehören und dass es ihre Aufgaben sind, und nicht die der Eltern. Am Anfang ist es aber oft notwendig und sinnvoll, das Kind zu begleiten und Regeln zu vereinbaren, zum Beispiel zum Zeitraum für die Erledigung der Aufgaben. Eltern sollen ihr Kind unterstützen, zum selbstständigen Arbeiten anleiten und bei Schwierigkeiten ermutigen.

GA: Was tun, wenn das Kind immer bockt oder sich völlig verweigert?

Buchholz-Engels: Gelassen bleiben! Konflikte bei den Hausaufgaben können viele Gründe haben: Kinder können sich unterfordert fühlen oder sollen etwas üben, was sie schon können. Oder sie kommen völlig ausgepowert aus der Schule und brauchen eine Weile, bis sie sich wieder konzentrieren können. Heute werden Hausaufgaben differenziert nach Menge und Schwierigkeitsgrad aufgegeben. Daher ist es sinnvoll, sich mit dem Lehrer zu beraten.

GA: Oft geht es gerade dann sehr emotional zu, wenn Eltern es besonders gut meinen...

Buchholz-Engels: Mütter und Väter haben häufig genaue Vorstellungen, wie ordentlich und schnell die Aufgaben gemacht werden sollten, oder meinen zu wissen, wie das Kind arbeitet oder lernt, und setzen es damit unter Druck. Wenn sie signalisieren, dass ihre Hilfe ein Angebot und das Kind für seine Aufgaben verantwortlich ist, kann das zur Entspannung beitragen. Manchmal hilft eine Pause, damit sich alle wieder beruhigen.

GA: Kann Hausaufgabenverweigerung auch auf Legasthenie oder Dyskalkulie hinweisen?

Buchholz-Engels: Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen lernen mit mehr Mühe und Übungsaufwand, Erfolge zeigen sich nur langsam. Sie verlieren verständlicherweise oft die Lernfreude. Da ist es wichtig, dass Eltern auch kleine Fortschritte anerkennen, aber auch wissen, wie sie ihr Kind unterstützen können. Gut ist die enge Zusammenarbeit mit dem Lehrer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort