Interview mit Thomas Sawatzki Kriminaloberrat spricht über Einbrüche

KÖLN · Mit Einbrüchen beschäftigt sich Thomas Sawatzki hauptberuflich. Seit drei Jahren leitet der Kriminaloberrat in Köln die Kriminalinspektion 7, die für Wohnungseinbrüche in der Domstadt zuständig ist. Über die aktuellen Einbruchszahlen, die Täter und die notwendige Mithilfe der Bürger sprach der 47-Jährige mit Sebastian Fink.

Wie bewerten Sie den Anstieg von Wohnungseinbrüchen um 1,5 Prozent in Nordrhein-Westfalen?
Thomas Sawatzki: Die Fallzahlen für NRW sind inakzeptabel, wir in Köln haben aber rückläufige Zahlen zu verzeichnen. Ein Einbruch ist weiterhin sehr lukrativ, um schnell an Geld zu kommen.

Wie ist es zu erklären, dass immer mehr die ländlichen Regionen betroffen sind?
Sawatzki: Wir haben in Köln viele Maßnahmen zum Einbruchsschutz getroffen. Ich denke, dass sich dadurch ein Verdrängungseffekt in die ländlichen Regionen ergeben hat. Auch die Nähe zu Autobahnen ist für Einbrecher hilfreich.

Handelt es sich vornehmlich um organisierte Banden oder Einzeltäter?
Sawatzki: Bei den meisten Tätern stehen familiäre Geflechte dahinter. Da würde ich schon von Banden sprechen. Es gibt auch Einzeltäter, beispielsweise Drogenabhängige, die schnell an Geld kommen wollen. Die gehen jedoch häufig unprofessioneller vor. Hier sind die Aufklärungsquoten dann auch höher.

Welche Tipps haben Sie, um sich vor Einbrechern zu schützen?
Sawatzki: Neben den gängigen Hinweisen, die Türen abzuschließen und die Fenster nicht geöffnet zu lassen, ist vor allem die Mithilfe der Bürger wichtig. Wir haben in Köln über zwei Millionen Augen, die unterwegs sind. Wir brauchen die Augen des Bürgers, der verdächtige Beobachtungen jederzeit unter Rufnummer 110 melden kann. Sollte es zu einem Einbruch kommen, stehen wir den Opfern auch im Nachhinein zur Seite und vermitteln Hilfen, um sich zu Hause wieder sicher zu fühlen.

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