Bunker in Bornheim Kriegsrelikt wird abgerissen

BORNHEIM-MERTEN · Über Jahrzehnte hinweg stand an der Kreuzstraße in Merten ein eckiger Kasten, wenige Kubikmeter groß, der komplett mit Efeu bewachsen war. Nur wenige Anwohner wussten, was sich darunter verbarg: einer der letzten noch vorhandenen Bunker in Bornheim.

 Blick ins Innenleben des 5,40 Meter tiefen Bunkers.

Blick ins Innenleben des 5,40 Meter tiefen Bunkers.

Foto: ga

Am Freitagmorgen wurde er mit lautem Gehämmer abgerissen. Dass man nicht mehr erkennen konnte, dass der Efeublock einen ehemaligen Bunker versteckte, lag auch daran, dass sogar der Eingang dicht überwuchert war.

Erst, als er das Grundstück, auf dem ein Haus gebaut werden soll, verkaufte, schnitt Willi Sutorius den Eingang frei. "Die 52 Zentimeter dicke Seitenwand am Eingang zeigt, dass an Zement nicht gespart wurde", sagt er. Nachbarn hatten den Bunker im Zweiten Weltkrieg, 1941, erbaut.

Dort brachten sich die Mertener bei Fliegeralarm in Sicherheit. "Über eine Stromleitung wurden die Menschen im Bunker mit elektrischem Licht versorgt", erzählt Sutorius, der das Innenleben des etwa sechs Meter tief in die Erde führenden Schutzkellers im vergangenen Jahr genau erkundet hat. Über 27 Stufen gelangte man zu einer verrosteten Schutztür. Auch eine verrostete Milchkanne fand Sutorius in dem Bunker, der nun in einzelne Betonbrocken zerteilt wurde.

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