Zum Glück nur im Fahrsimulator der Verbraucherzentrale, der Montag und Dienstag im Foyer vor dem Straßenverkehrsamt Station macht. Neben Heinze versuchten bis zum Nachmittag mehr als 50 Testpiloten, so spritsparend wie möglich von A nach B zu gelangen.

Gar nicht so einfach, wie viele feststellten, die hinter dem Steuer Platz nahmen. Wer erst mal den Motor warm laufen ließ, ordentlich Gas gab und immer wieder voll in die Eisen ging, blieb auf der Strecke. Die Aufgabe: Mit 0,35 Litern Benzin im Tank von Siegburg ins 5,5 Kilometer entfernte Simu-Town zu gelangen.

Von der Tankstelle führte die Fahrt über Autobahn, Landstraße und durch den Stadtverkehr vor die eigene Haustür in der fiktiven Stadt. Und das über eine Strecke mit Tücken, wie Kreisdirektorin Heinze beim ersten Versuch erleben musste. Kaum war sie von der Auffahrt auf die Autobahn eingeschwenkt, rauschte sie in ein Stauende, schleuderte auf der Standspur herum und fuhr gegen die Fahrtrichtung.

"Wir fangen noch mal neu an", gab Daniel Pieper von der Verbraucherzentrale Heinze eine zweite Chance. Und die nutzte sie vorbildlich. Mit einem Verbrauch von nur 4,6 Litern auf 100 Kilometern stellte sie sogar den Idealverbrauch des Computersimulators von fünf Litern in den Schatten. Was unter anderem daran lag, dass sie nach dem Schock ihres Unfalls fuhr wie die Mutter der Porzellankiste.

5,52 Minuten und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 56 Stundenkilometern hatte Heinze auf dem Tacho. Zum Vergleich: Der Computer brauchte 4,44 Minuten mit einem Tempo von 70 Kilometern im Schnitt. Anders als andere Testfahrer vor ihr knallte Heinze nicht in den Traktor, der als Hindernis hinter einer Kurve der Landstraße auftauchte. Sie setzte sich an die Spitze von 70 Prozent der Probanden, die es bis ins Ziel schafften. "30 Prozent geht unterwegs der Sprit aus", sagte Pieper.

Mit der Probefahrt setze die Verbraucherzentrale einen Schlusspunkt hinter ihre dreijährige Aktion "Für mich. Für dich. Fürs Klima", berichtete Gerhild Loer. Gefördert durch das Bundesumweltministerium seien Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer und eben auch Autofahrer auf klimafreundliches und sparsames Verhalten aufmerksam gemacht worden.

Für Loer steht fest: "Wenn wir eine Kohlendioxid-Reduktion erreichen wollen, muss jeder etwas beitragen." Mit dem Zusatznutzen, dass sich spritsparendes Fahren auch im eigenen Geldbeutel niederschlägt: Bis zu 30 Prozent lasse sich der Verbrauch durch die entsprechende Fahrweise senken. Kreisdirektorin Heinze weiß jetzt, wie es geht.

Am Dienstag von 8 bis 15 Uhr steht der Fahrsimulator im Foyer des Kreishauses für jeden zur Probefahrt bereit.

Zehn Spritspar-Tipps der Verbraucherzentrale Mit diesen Tipps, so die Verbraucherzentrale, lässt sich der Benzinverbrauch um bis zu 30 Prozent senken:##ULIST##

l 1. Kein Ballast im Auto: Den Kofferraum entrümpeln und keinen ungenutzten Dachträger spazieren fahren.