Bevölkerung im Rhein-Sieg-Kreis Kreis soll bis 2040 um 35.000 Einwohner wachsen

Rhein-Sieg-Kreis · Ein neuer Bericht des Landes NRW schaut in die Zukunft: Sankt Augustin, Siegburg und Troisdorf sollen demnach besonders viele Einwohner gewinnen. Königswinter hingegen nur wenige, Bad Honnef soll sogar verlieren.

Unter den Kreisen in Nordrhein-Westfalen wird die Bevölkerung im Rhein-Sieg-Kreis bis 2040 am stärksten anwachsen. Das geht aus der aktuellen Modellrechnung zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Landes hervor, die jetzt vom Statistischen Landesamt Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) vorgelegt wurde. Danach wächst der Rhein-Sieg-Kreis von derzeit 600.000 auf etwa 635.000 Bewohner. Das ist ein Anstieg von sechs Prozent.

Zum Vergleich: Für den Oberbergischen Kreis wird ein Rückgang von 6,9 Prozent, für Bonn ein Zuwachs von 12,1 Prozent und für Köln ein Plus von 15,8 Prozent prognostiziert.

Die höchste Wachstumsrate im Kreis weist Bornheim mit 15,3 Prozent auf, Windeck (-11,7 Prozent) und Eitorf (-10,7 Prozent) gehören zu den Verlierern. Ein leichtes Plus von 3,0 Prozent erwarten die Statistiker für Königswinter, in Bad Honnef wird die Bevölkerungszahl um 3,4 Prozent sinken. Eitorfbüßt nach den Zahlen von IT.NRW nahezu in allen Altersgruppen ein. Lediglich bei den Rentnern ab 65 Jahren ist ein Zuwachs von 45,2 Prozent zu erwarten. Die Gemeinde wird wohl 2000 ihrer derzeit 18 671 Bürger verlieren.

Windeck und Neunkirchen-Seelscheid im Abwärtstrend

Die Entwicklung für Windecksieht das Statistische Landesamt ähnlich: ein Plus bei den 65- bis 80-Jährigen von 41,8 Prozent, ansonsten nur Veränderungen im Minusbereich. Die Voraussage sieht Windeck im Jahr 2040 bei 16.730 Bürgern. Heute: 18.937. Im Abwärtstrend der Bevölkerungsentwicklung steht demnach auch die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid: minus neun Prozent bei einem deutlichen Anstieg der über 80-Jährigen um 105,7 Prozent. Die Bevölkerungszahl 2040: 17.976 (aktuell: 19.758).

Die anderen rechtsrheinischen Städte und Gemeinden liegen zumeist im Positivtrend. Niederkasselkann mit einer Aufwärtsbewegung der Bevölkerungsentwicklung um 14 Prozent rechnen von derzeit 38.057 auf dann 43.366 – und das, obwohl die Geburtenrate für die Zukunft eher nach unten zeigt. Aber die Stadt am Rhein scheint ein beliebtes Zuzugsgebiet für Rentner und Pensionäre zu sein: plus 53,6 Prozent. Bei jungen Familien, also bei 25- bis 40-Jährigen, ist ein leichter Rückgang von 3,7 Prozent prognostiziert.

Ähnlich der Verlauf in Königswinter: Bei der Bevölkerungsentwicklung gehen die Modelle insgesamt von einem Plus von drei Prozent von derzeit 41.050 auf 42.290 Menschen im Jahr 2040 aus. In allen Altersgruppen zwischen 0 und 65 Jahren ist aber ein Rückgang zu verzeichnen, am deutlichsten fällt der in der Gruppe der Kleinstkinder bis drei Jahre (minus 16,4 Prozent) und der 40- bis 65-Jährigen aus (minus 14 Prozent). Ein deutliches Plus von 52 Prozent hingegen gibt es bei den Rentnern und Pensionären.

Bad Honnef verliert besonders viele junge Einwohner

In Bad Honnefgeht die Bevölkerungsentwicklung nach den Daten von IT.NRW um 3,4 Prozent leicht zurück, in absoluten Zahlen von heute 25.708 auf 24.831. Besonders deutlich ist der Rückgang in der Gruppe der Jugendlichen (minus 23,6 Prozent) und jungen Erwachsenen (30,9 Prozent). Ein leichtes Plus von 2,1 Prozent gibt es hingegen bei den jungen Familien. Deutlich der Zuwachs bei den Menschen, die älter als 65 Jahre sind: plus 37,1 Prozent.

Sankt Augustin, Siegburg und Troisdorf bleiben starke Städte des Rhein-Sieg-Kreises mit guter, ausgeglichener Bevölkerungsstruktur. Sankt Augustin kann bei einem Positivtrend von 8,8 Prozent im Jahr 2040 auf 60.763 Bürger blicken, Siegburgauf 46.571 (plus 12,7 Prozent) und Troisdorfauf 82.357 (plus zehn Prozent).

Sankt Augustin wächst, obwohl es eine leichte Abwanderung von Familien geben wird – so wie auch in Troisdorf und Siegburg. Der Unterschied: Während in den beiden anderen Städten die älteren Bevölkerungsgruppen deutlich zunehmen werden, wird Siegburg eine junge Stadt mit vielen Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 19 Jahren. Hier sind die Zuwächse mit etwa 20 Prozent überdurchschnittlich hoch.

Lohmar und Muchbleiben ebenfalls familienstarke Standorte und mit plus 4,1 (Lohmar) und 2,7 Prozent (Much) fast konstant – mit deutlichen Anstiegen der Sechs- bis 19-Jährigen. Ruppichteroth weist mit 4,3 Prozent auch ein leichtes Plus vor, was aber vor allem mit dem Anteil der älteren Bevölkerungsgruppe zusammenhängt.

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