Osanna-Markt Wo Trödel-Freunde fündig werden

ERPEL · Als ein Besuchermagnet hat sich erneut der Osanna-Trödelmarkt der "Freunde des Erpeler Weinfestes" erwiesen. Weit mehr als 200 Händler hatten ihre Stände zu einer Flohmarkt-Meile vom Maat auf der Kölner Straße unter dem Neutor hindurch und auf der Rheinallee bis zur B 42 sowie auf der großen Rittershauswiese formiert.

Schönes und Altes vor historischer Kulisse: Quer durch Erpel zogen sich die Flohmarktstände. Zahlreiche Besucher stöberten auf dem Osanna-Markt.

Schönes und Altes vor historischer Kulisse: Quer durch Erpel zogen sich die Flohmarktstände. Zahlreiche Besucher stöberten auf dem Osanna-Markt.

Foto: Frank Homann

Und auf der war angesichts des enormen Besucherandrangs schon früh kein einziger Parkplatz mehr zu finden - es sei denn, ein Schnäppchenjäger war schon fündig geworden, so dass er seine neuen Schätzchen bereits nach Hause transportierte.

Seinen Namen hat der Markt von der größten der vier Glocken im Turm von Sankt Severinus. Die 1,42 Meter hohe und 45 Zentner schwere Osanna bezieht sich mit ihrem Namen auf den "Hosanna-Ruf" der Präfation, des Eingangswortes oder Vorgebetes als Teil der Messliturgie. Entsprechend hat die 1388 von Heinrich von Gerresheim gegossene Glocke wohl von alters her die Gläubigen zum Gottesdienst gerufen.

Nach Erpel gelockt hatten an diesem Sonntag aber eher alte Ansichtskarten und Bücher, etwa mit Titeln wie "Die gute Ehe" oder "Die preußische Kriegsmarine", sowie Großmutters Porzellan, Gläser und Bleikristallschalen, in deren Schliff sich die Sonnenstrahlen tausendfach brachen. Dabei hatte offensichtlich auch der Nachwuchs seine Kinderzimmer ausgeräumt und bot nun von Schlümpfen und Barbiepuppen bis zu Puzzles und Spielen, ob für den PC oder klassische Brettspielen, vieles zum Kauf an. Kleiderschränke waren geplündert worden, und deren Inhalt gab es preisgünstig - vom Babystrampler in Größe 50 bis zum Outfit in XXL. "Nach solchen uralten Backformen für Gugelhupf und andere Kuchen habe ich schon lange als Geschenk für meine Mutter gesucht", frohlockte ein Trödelfan aus Bonn, der fündig geworden war. Am Stand nebenan saß ein betagter Marktbesucher in einem Rollstuhl Probe.

"Es ist toll, dass unser Osanna-Markt wieder so gut angenommen worden ist", freuten sich die Vorsitzenden des Vereins, Werner Henneker und Brigitte Buchmüller. Der Brauchtumsverein ist laut eigener Aussage auf die Einnahmen aus dieser Veranstaltung angewiesen, um den aufwendigen Blütenkorso zu finanzieren. Osanna-Markt-Einnahmen, Sponsorengelder sowie Standgebühren und Verkaufserlös der Festbuttons beim Weinfest bilden zusammen das finanzielle Fundament.

Der Corso mit seinen farbenprächtigen Motivwagen und den kostümierten Fußgruppen soll am Sonntag, 20. September, ab 15 Uhr durch Erpel ziehen.

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