Cajun-Musik in Rheinbreitbach Wo Schwarzbrennen ein Volkssport ist

RHEINBREITBACH · Die Formation Le Clou holt Südstaaten-Atmosphäre in die Obere Burg und verwandelt sie in einen Saloon in Louisiana.

 Versierte Südstaaten-Sumpf-Rocker: Die Musiker von Le Clou.

Versierte Südstaaten-Sumpf-Rocker: Die Musiker von Le Clou.

Foto: Frank Homann

Wenn Michel David, Johannes Epremian und Yves Gueit mit ihrer Band Le Clou aufspielen, kommen Liebhaber von Südstaaten-Sumpf-Rock voll auf ihre Kosten. Das Französische Trio widmet sich seit 1976 der Cajun-Musik der französischen Einwanderer, die im US-Bundesstaat Louisiana leben. Ihr Gastspiel in der Oberen Burg rockte die Rheinbreitbacher. Der Pariser Michel David verschaffte sich mit seiner Reibeisenstimme die Aufmerksamkeit des Publikums. Yves Gueit am Akkordeon und Johannes Epremian an Geige und Gitarre unterstützten ihren Frontsänger mit vollem Körpereinsatz.

Le Clou nahm das Publikum mit auf eine Reise durch die Geschichte französischer Einwanderer in Amerika. In wenigen Augenblicken verwandelten sie mit ihrer Musik den Saal in einen Saloon im schwül-heißen Sumpfgebiet Louisianas, wo Alligatoren zu Hause sind. „Schwarzbrennen von Whiskey gilt dort als Volkssport“, sagte Epremian schmunzelnd, der nicht nur seine Saiteninstrumente im Griff hatte, sondern auch das Publikum.

In den Songs treffen kräftige, lebensfrohe Melodien auf traurige, sehnsuchtsvolle Texte. Sie behandeln die Zwangsarbeit von Afroamerikanern auf Baumwollplantagen oder besingen die Reise französischer Auswanderer über den Atlantik in die „Neue Welt“.

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