"DLR SpaceBot Cup" Vorbereitungen in Rheinbreitbach laufen auf Hochtouren

RHEINBREITBACH · Sie erinnern an Science-Fiction-Filme. Und auch, wenn sie nicht wie bei George Lucas' "Star Wars" absolut menschlich daherkommen: Roboter faszinieren. Doch welcher Roboter kommt mit den widrigen Bedingungen einer außerirdischen Planetenlandschaft am besten zurecht?

Das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt e.V. (DLR) richtet den ersten deutschen Weltraum-Robotik-Wettbewerb mit dem Titel "DLR SpaceBot Cup" aus. Anfang kommender Woche treten in der Supercrosshalle in Rheinbreitbach, Rolandsecker Weg, zehn Teams aus ganz Deutschland mit selbst konstruierten Robotern gegeneinander an. Projektleiter sind Thilo Kaupisch und Daniel Nölke vom DLR. Zuschauer sind nach Anmeldung an beiden Veranstaltungstagen willkommen.

Mit von der Partie ist auch die Universität Bonn: Sie schickt das Team "NimbRo Centauro" ins Rennen. Die Aufgabenstellung beim "DLR SpaceBot Cup" erinnert an ein typisches Szenario auf einer Planetenoberfläche. Die Roboter müssen in einem schwierigen Gelände Objekte auffinden, identifizieren und transportieren, um sie dann zu einem Gesamtsystem zu montieren. Hierfür wird die Supercrosshalle seit gestern zu einer Art Marslandschaft umgestaltet.

"Das Gelände ist für die Roboter eine große Herausforderung: Es geht bergauf und bergab über Sand und Steine. Zudem müssen sie zahlreiche Hindernisse umfahren und Aufgaben lösen", sagt Professor Sven Behnke vom Institut für Informatik VI "Autonome Intelligente Systeme" der Uni Bonn.

Space Bot Cup in Rheinbreitbach
22 Bilder

Space Bot Cup in Rheinbreitbach

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Sein Team "NimbRo Centauro" tritt am Montag, 11. November, von 13 bis 14 Uhr mit einem flachen Radroboter an. "Besonders interessant ist die umfangreiche Sensorik, die dem Roboter die autonome Bewältigung seiner Aufgaben ermöglichen soll", so Behnke.

So sitzt auf dem "Explorer" ein 3 D-Laserscanner, der in einem Umkreis von 30 Metern die Umgebung erfasst; der Roboter erstellt ein Geländemodell und schätzt die Befahrbarkeit ein. Weitere acht Sensoren erfassen die Geometrie und Farbe des Untergrundes in alle Richtungen, damit der Roboter auch kleineren Hindernissen ausweichen kann. Die Datenfülle der Sensoren verarbeitet ein besonders schneller Rechner an Bord des Roboters.

Insgesamt vier Kameras liefern hochaufgelöste Bilder für die Bedienungscrew und zeigen, wie gut sich "Explorer" im Gelände schlägt. Der Roboter soll zwar seine Aufgaben weitgehend selbst lösen, doch ist es möglich, über eine Funkverbindung das System neu zu konfigurieren, falls es zu Problemen kommt.

Dann ist die Crew an den Bildschirmen gefragt. Außerdem sind zwei Mitarbeiter vor Ort, falls sich "Explorer" etwa festfahren sollte. Behnke: "Wir verfügen über umfangreiche Erfahrungen bei Fußball- und Haushaltsrobotern und haben in diesen Disziplinen bei vielen Wettbewerben Siege errungen. Mit dem DLR SpaceBot Cup wagen wir uns allerdings erstmals in schwieriges Gelände."

Bei dem Wettbewerb geht es darum, dass die Roboter möglichst schnell auf dem Parcours ihre Aufgaben erfüllen. Für Fehler gibt es Strafpunkte. Eine Jury aus Vertretern der Raumfahrtindustrie, der Robotik-Hersteller und -Anwender sowie der Wissenschaft bewertet die Systeme. Die Kandidaten wurden im März ausgewählt.

Das DLR förderte jedes Team mit 50 000 Euro. "In den kommenden Missionen zu anderen Planeten in unserem Sonnensystem werden Roboter eine Hauptrolle spielen. Da muss Deutschland bereit sein und die nötige Technologie in der Schublade haben", so Gerd Gruppe, für das Raumfahrtmanagement zuständiger Vorstand des DLR.

"DLR SpaceBot Cup" beginnt am Montag, 11. November, 9.30 Uhr; letzter Start: 17.30 Uhr. Am Dienstag, 12. November, geht es los um 8.30 Uhr; Siegerehrung: 17.30 Uhr. Besucher werden gebeten, sich zuvor unter http://registrierung.cdonline.de/spacebotcup2013/ anzumelden.

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