Freibad Unkel Verbandsgemeinderat stimmt über Zukunft des Freibades ab

UNKEL · Heute Abend, ab 19 Uhr, entscheidet der Verbandsgemeinderat über die Zukunft des Unkeler Freibades. Der Förderverein appelliert an Räte und SPD ist für eine Bürgschaft.

Mit einem mehr als einseitigen Plädoyer hat sich der Förderverein, der ohne die Bürgschaft der VG Unkel und die dadurch ausbleibende Förderung des Landes die seit sieben Jahren brachliegende Badeanstalt nicht wie gewünscht sanieren könnte (der GA berichtete), kurz vor der Abstimmung noch einmal zu Wort gemeldet. Auch die SPD-Fraktion der Verbandsgemeinde sprach sich für die Bürgschaft aus. Die Zeichen stehen dennoch nicht gut.

"Das Freibad als attraktiven Naherholungspunkt zu haben, ist auch in Zukunft Anreiz für Familien, hier zu wohnen", schreibt der Vorstand des Fördervereins (FFU) in seinem Brief. Es ist ein Brief, der zurückblickt. Der daran erinnert, dass die VG Unkel vor sieben Jahren "schweren Herzens" die Schließung des Freibades beschlossen habe; und daran, dass ein Neubau in Eigenregie 2,2 Millionen Euro gekostet hätte, dieser ernsthaft erwogen, aber wegen der Investitionskosten nicht umgesetzt wurde.

Es ist ein Brief, der viele Zahlen präsentiert: Kosten, Erträge, mögliche Förderungen, Ersparnisse, Risiken. "Gegenüber 2006 hat sich die Entscheidungslage grundlegend geändert", erklärt der Vorstand. "Statt 1,1 Millionen Euro vollständig alleine tragen zu müssen, muss sich die VG lediglich mit der bereits zweckgebunden bereitgestellten Summe von 230 000 Euro beteiligen." Dies sei eine Reduktion des Eigenanteils um mehr als 80 Prozent.

Das Hauptargument der Kritiker, das Risiko einer Bürgschaft sei für die VG Unkel zu hoch, versucht der Förderverein zu entkräften. So betrage nach Ansicht des FFU die Gesamtbürgschaft im ersten Jahr 675.000 Euro. Die Stadt Unkel ist bereit, hiervon einen Anteil von 210.000 Euro zu übernehmen. "Abzüglich unseres Anteils von 169.000 Euro verbleibt ein Rest von 296.000 Euro, für die die Verbandsgemeinde die Bürgschaft übernehmen soll", schreibt der Vorstand. Angesichts des Gegenwertes der Investition erscheine diese Bürgschaft eher sehr gering.

Dieser Bürgschaft stehen insgesamt 1,32 Millionen Euro geschenkte Fremdmittel gegenüber. "Das Land hat der Verbandsgemeinde eine Brücke gebaut, damit die VG die Bürgschaft übernehmen darf. Diese Brücke zu beschreiten, bedeutet die Wertschätzung der Mittel des Landes, der Spender und der Vereinsmitglieder, aber auch der Bürger unserer Region", schreibt der Vorstand.

Die Hoffnung darf auch deshalb weiterleben, weil die SPD-Fraktion im VG-Rat entgegen der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses sich für die Bürgschaft ausspricht. "Meine Fraktion hat sich in seiner vorbereitenden Sitzung einmütig für den Erhalt ausgesprochen", teilt Klaus-Henning Rosen, Vorsitzender der SPD-Fraktion im VG-Rat, mit. Ausschlaggebend dafür sei die positive Bewertung der Planungen durch den Vertreter der Landesregierung in einem vorbereitenden Fachgespräch gewesen. Der Förderverein, so Rosen, habe mit seiner gründlichen Planungsarbeit, die ja die Verwaltung erheblich entlastet haben, beeindruckt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort