Neubau in der Altstadt Unkel bekommt eine neue „Löwenburg“

Unkel · Der Stadtrat hat sich einstimmig für die Pläne von Georg Höller entschieden. Der Mucher Investor will 5,7 Millionen Euro investieren und das brachliegende Areal im Unkeler Zentrum bebauen.

 Das alte Hotel Löwenburg, aufgenommen im Jahr 2017. Das Gebäude war zusehends heruntergekommen und wurde schließlich abgerissen.

Das alte Hotel Löwenburg, aufgenommen im Jahr 2017. Das Gebäude war zusehends heruntergekommen und wurde schließlich abgerissen.

Foto: Frank Homann

Wo früher das renommierte Unkeler Gasthaus „Löwenburg“ stand, klafft an der Südostseite des Willy-Brandt-Platzes seit April vergangenen Jahres eine Lücke. Doch das brachliegende Areal im Zentrum der Kulturstadt am Rhein hat beste Chancen, im kommenden Jahr bebaut zu werden. Der Unkeler Stadtrat hat sich jetzt einstimmig für die Pläne von Georg Höller ausgesprochen.

Höller, Oberhaupt der Architekten- und Statikerfamilie aus Much, hat sich in dem Interessenbekundungsverfahren (Ibv), das die Stadt im Sommer 2019 eingeleitet hatte, mit seinen Vorstellungen einer künftigen Bebauung und Nutzung des früheren Hotelgrundstücks gegen fünf weitere Bewerber durchgesetzt. „Wir haben 2017 das rund 2220 Quadratmeter große Grundstück des gastronomischen Betriebs zusammen mit dem angrenzenden Fachwerkhaus, dem sogenannten Roos-Haus, mit dem Ziel erworben, das Areal mithilfe eines potenziellen Investors städtebaulich neu zu entwickeln“, erinnerte Stadtbürgermeister Gerhard Hausen.

Die Grundlage dafür bilde das laufende Sanierungsverfahren für einen erweiterten Bereich der Unkeler Altstadt auf Basis eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). Nachdem die eingegangenen Bewerbungen durch einen eigens gegründeten Arbeitskreis aus Fachleuten und Fraktionsmitgliedern geprüft worden seien, habe der Stadtrat zwei präferierten Bewerbern Gelegenheit gegeben, in einer nicht öffentlichen Sitzung ihre Vorschläge zu präsentieren.

„Mit diesem einstimmigen Ratsbeschluss ist ein überaus wichtiger Weg für die Stadt eingeschlagen worden. Für mich ist entscheidend, dass sich das Vorhaben von Herrn Höller in die vorhandene Substanz nahtlos einfügt“, schwärmte Hausen. Entsprechend habe sich auch Kreisdenkmalschützer Reinhard Lahr für diese Pläne ausgesprochen. Wichtig sei, dass das Projekt in einer öffentlichen Bürgerversammlung vorgestellt werde. Anhand von Illustrationen der beiden Planvarianten, von denen sich eine stark an der ehemaligen Löwenburg orientiert, könnten die Unkeler Änderungsvorschläge machen.

„Herr Höller ist zu entsprechenden Veränderungen durchaus bereit“, versicherte Hausen. Dem Stadtrat habe der Mucher sein Projekt zusammen mit seinem Team, zu dem neben seinen beiden Kindern Lisa und Robert Höller auch sein Bruder Andreas, der Bad Hönninger Architekt und Künstler Thomas Kessler sowie der Unkeler Architekt Daniel Schmitz zählen, vorgestellt.

Architektenfamilie will 5,7 Millionen Euro investieren

Mit dem Investor, der im vergangenen Jahr schon den gegenüberliegenden „Unkeler Hof“ erworben hatte und der demnächst mit der Sanierung dieses maroden Gebäudes beginnen wird, soll nun ein Vorvertrag abgeschlossen werden.

Dann soll Höller mindestens ein Jahr lang Zeit haben, um seinen Projektvorschlag für die Bebauung und die zukünftige Nutzung des ehemaligen Hotelgrundstücks zu vertiefen. Erst nach einem positiven Verlauf dieser sogenannten Anheimstellungsphase würde der endgültige Kaufvertrag mit dem Investor geschlossen.

Kosten soll das Areal in der Unkeler Altstadt 350 000 Euro, investieren will Höller insgesamt rund 5,7 Millionen Euro. „Geplant ist als Ankernutzer im Erdgeschoss ein Bistro und Eis-Café zusammen mit einer Bürofläche als Co-Working-Space“, erläuterte er. In den gastronomischen Betrieb könnte auch das denkmalgeschützte Roos-Haus nach seiner Sanierung einbezogen werden. Anderenfalls könnte das Fachwerkgebäude künstlerisch-kreativen Akteuren Raum bieten, so der Investor.

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