Windhagen Tote Rehe immer häufiger Diebesgut

WINDHAGEN · Wieder ist es passiert, zum dritten Mal in zehn Monaten: In Windhagen ist vergangene Woche erneut an der K 26 ein verendetes Reh von einem oder mehreren Unbekannten gestohlen worden. Burkhard Frank ist der zuständige Jagdpächter.

 Ein Reh steht am Straßenrand. In Windhagen ist erneut ein nach einem Unfall verendetes Tier gestohlen worden.

Ein Reh steht am Straßenrand. In Windhagen ist erneut ein nach einem Unfall verendetes Tier gestohlen worden.

Foto: dpa (Symbolbild)

Als er eine Stunde nach der Polizeimeldung zur Unfallstelle fuhr, um das getötete Reh abzutransportieren, war es verschwunden. Er hat den Fall diesmal bei der Polizei angezeigt. Viel Hoffnung, den Täter zu finden, hat er nicht, doch er will aufklären: "Wer totes Wild oder Teile dessen mitnimmt, begeht Diebstahl. Viele wissen nicht, dass sie damit eine Straftat begehen."

Die Rechtslage ist eindeutig: Solange ein Reh lebt, ist es herrenlos. Ist es jedoch tot, geht es in den Eigentum des Jagdpächters über, in dessen Revier es gefunden wurde. Der kann dieses dann zur privaten Nutzung verwenden.

Der Strafbestand des Diebstahls sei jedoch nicht mit Wilderei zu verwechseln, erklärt Frank: "Wilderei ist es erst, wenn jemand dem Wild nachstellt, es bewusst tötet und ausnimmt." Auch das habe er bereits erlebt. Gerade einmal sechs Wochen ist es her, da ist ein Reh mit einer Armbrust oder Pfeil und Bogen erlegt worden.

Oft erfährt der Jäger nichts von der Tat, weil das Reh direkt entwendet wird. Die Dunkelziffer ist deshalb hoch. "Die Zahl der Vorfälle war zuletzt ungewöhnlich hoch", sagt Burkhard Frank.

Autounfälle mit Rehen kommen zwar gerade in den Sommermonaten Juli und August sowie in den Wintermonaten Dezember bis Februar häufiger vor, doch die hohe Zahl der Diebstähle ist deutlich gestiegen. Eine Idee, wie dies zu verhindern sei, hat der 50-Jährige auch nicht. Er bittet die Polizei, künftig das verendete Wild vom Straßenrand zu ziehen. "Die, die das Reh stehlen, denken womöglich nichts Böses. Sie wissen es nur nicht", sagt der Jagdpächter.

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