Karnevalsprinzen in Linz Stelldichein der langen Federn

LINZ · Einmal Prinz, immer Prinz: Beim Empfang im historischen Linzer Rathaus trifft Tobi I. viele Altregenten.

 Reihenweise Prinzenkappen: Die Linzer Karnevalisten bei der Kölschen Mess.

Reihenweise Prinzenkappen: Die Linzer Karnevalisten bei der Kölschen Mess.

Foto: FRANK HOMANN

Zur Jeckenhochburg wurde der Sitzungssaal des Linzer Rathauses am Wochenende: (Noch- )Hausherr Stadtbürgermeister Hans Georg Faust hatte die sieben Corps der Großen Linzer KG (GLKG) um Präsidentin Yvonne Adams-van Beek und Prinz Tobi I. "vun de jröön-wiesse Husarenfamilich" eingeladen.

Ihre Aufwartung machten zudem etliche Stadtratsmitglieder, die Linzer Köbesse sowie Vertreter des Scooter Teams. Die Fanfaren des TV Linz sorgten für die schwungvolle musikalische Gestaltung.

Zahlreiche Tollitäten machten das Treffen auch zu einem Stelldichein der langen Fasanenfedern, darunter Jubiläums-Tollitäten wie Otto Muthers, der als Otto I. "Kommandant der roten Husaren" vor 50 Jahren, im Gründungsjahr des Husaren-Corps, Linzer Prinz war. "Rosenmontag hatten wir 18 Grad und einen strahlend blauen Himmel. Es war ein wunderschöner Tag", erinnerte er sich an seine Regentschaft. Dienstältester Prinz nach der "Goldtollität" war Manfred Küpper. Er regierte 1975 als Prinz Mella I. "Großfürst von Kamelle und Teig". "Auch wenn am Aschermittwoch angeblich alles vorbei ist, tief im Hätz blievste immer Prinz vun Linz", sagte er dem amtierenden Prinz Tobi I.

Dem hatte Silberjubilar Hubi I. "von Jröön un Wiess", Karl-Hubert Dütz, nichts mehr hinzufügen. "Meine Regentschaft 1995 als Wolfgang I. 'von der närrischen Au' war für mich als eingebürgerter Rheinbrohler das Highlight meines Lebens", schwärmte Wolfgang Kruft. Auch des Goldprinzen Sohn, der als Prinz Helmut I., "ne Jeck ohne Grenzen", das Narrenvolk führte, trug zum Erinnerungsreigen bei. "Als 13-Jähriger habe ich die Regentschaft meines Vaters Otto miterlebt. Es hat lange gedauert, bis ich, aus Österreich einreisend, in seine Fußstapfen treten durfte", sagte er.

Prinz Peter V. "vom Bätschenstein", aus dem Hause Adams, der die Strünzer vor 30 Jahren regierte, hatte zuvor mit Gastgeber Hans Georg Faust an die verstorbenen Karnevalisten erinnert, darunter GLKG-Präsident Präsident Alfons Daub, dessen gereimte Vorträge bei Sitzungen und Proklamationen unvergessen sind. Daub war im Anschluss an seine Zeit als Geschäftsführer der GLKG von 1985 bis 1995 bis zu seinem Tod im März 2014 Chef des Dachverbands der Linzer Karnevalisten.

Nach der von Klemens Hombach zelebrierten Kölschen Mess, zu der sich die Jecken vor dem Empfang in der Kirche getroffen hatten, war er posthum zum Ehrenpräsidenten ernannt worden, seine Frau Christa Daub zum Ehrenmitglied der GLKG. Den offiziellen Abschluss des Empfangs im historischen Rathaus bildete die "Nationalhymne" der kölschen Karnevalisten ,"Rut un wies, wie lieb ich dich", gespielt von den Fanfaren.

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