Carl-Loewe-Musiktage Unkel Silberne Loewe-Medaille für Heide Lorenz

Unkel · Die internationale Carl-Loewe-Gesellschaft (ICLG) hat den Einsatz von Heide Lorenz für die jährliche Konzertreihe gewürdigt. Die Carl-Loewe-Musiktage in Unkel, die Lorenz initiiert und geprägt hat, fanden in diesem Jahr bereits zum 25. Mal statt.

 Kabarettist und Musikwissenschaftler Konrad Beikircher gestaltet einen unterhaltsamen Balladenabend.

Kabarettist und Musikwissenschaftler Konrad Beikircher gestaltet einen unterhaltsamen Balladenabend.

Foto: Frank Homann

Sie ist Initiatorin und Motor der Loewe-Musiktage, die in diesem Jahr zum 25. Mal stattfanden. Dafür wurde Heide Lorenz nun mit der silbernen Medaille der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft (ICLG) geehrt. Vorstandsmitglied Heidelore Rathgen war aus Löbejün, der Geburtsstadt des Komponisten und dem Sitz der Gesellschaft, angereist, um der Unkelerin nun zum Auftakt des Balladenabends mit Konrad Beikircher im Palmenhaus die Auszeichnung zu überreichen. „Die verleihen wir nur ganz besonderen Freunden“, sagte sie.

Dies war die dritte Würdigung von Lorenz' unermüdlichem Einsatz: Bei der Eröffnung der Musiktage im Herrenhaus der Burg Unkel hatten ihr Norbert Knoppik, Piet Bovy und Gisela Meitzner vom Geschichtsverein ein dickes Erinnerungsbuch mit zahlreichen Fotos aus 25 Jahren Carl-Loewe-Musiktage überreicht.

Dank der Unkeler Mitstreiter

Deren musikalischer Leiter Marc Unkel und der Trinitatis-Kantatenchor ehrten Lorenz bei der Sonntags-Serenade mit einem Ständchen und einem Rosenstrauß mit den Worten: „Sie bringt mich und meine manchmal zu hochtrabenden Ziele immer wieder auf den Boden des Machbaren zurück.“ Das Engagement von Heide Lorenz begann, als die ICLG 1995 auf Initiative eines Opernsängers aus der Nähe von Wien nachfragte, ob man nicht auch in Unkel anlässlich des 200. Geburtstages von Carl Loewe 1996 die Erinnerung an den Komponisten durch Konzerte beleben könne. Loewes Witwe lebte nach dem Tod ihres Mannes in der Stadt am Rhein.

Lorenz nahm die Idee auf, ergriff die Initiative und gründete mit geschichtlich Interessierten um den damaligen Stadtarchivar Rudolf Vollmer den Unkeler Geschichtsverein, der als Veranstalter fungierte. Noch im selben Jahr gastierten Musiker aus Wien bei den ersten Musiktagen. ICLG-Vertreterin Rathgen gestand: „Wir haben erst 2002 mit Loewe-Konzerten begonnen, und da wir keine Heide Lorenz haben, konnten wir dieses Jahr zu Ostern auch erst zu unseren 7. Carl-Loewe-Festtagen einladen.“ Lorenz organisierte die Musiktage, betrieb aber auch Loewe-Forschung.

Sogar in Russland ging sie auf die Spurensuche. Als frühere Lehrerin an der Schule der Deutschen Botschaft in Moskau hatte sie Kontakte, etwa zu den Opernsängern Galina und Wladimir Romanow, die 1998 bei den Loewe-Musiktagen auftraten. Die Unkelerin stöberte in Bibliotheken etliche Noten weitgehend unbekannter Loewe-Werke auf, die in Kopie heute im Unkeler Stadtarchiv lagern. Und Heide Lorenz ermöglichte, dass Zeichnungen der Loewe-Tochter Julie von Bothwell vom Stadtarchiv als Dauerleihgabe dem Loewe-Museum in Löbejün übergeben wurden.

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