Aktionswoche des Vereins Eine-Welt Linz Samba-Klänge werben für fairen Handel

LINZ · Ein Hauch von Rio-Karneval in Linz: Angelika Balasus und Angela Reul, Tänzerinnen der Gruppe "Rainhas do Samba", waren der Blickfang zur Eröffnung der Fairen Woche vor der Sparkassenfiliale.

 Farbenfroher Blickfang: Tänzerinnen der Gruppe "Rainhas do Samba" machten wirkungsvoll auf den Infostand des Vereins Eine-Welt Linz und die Faire Woche aufmerksam.

Farbenfroher Blickfang: Tänzerinnen der Gruppe "Rainhas do Samba" machten wirkungsvoll auf den Infostand des Vereins Eine-Welt Linz und die Faire Woche aufmerksam.

Foto: Horst-Dieter Küsters

Der Verein Eine-Welt Linz um Vorsitzenden Hans-Joachim Schmitz, Träger des örtlichen Weltladens, beteiligt sich mit eigenen Veranstaltungen an der bundesweiten Fair-Trade-Aktion. Dazu gehört unter anderem ein Infostand (siehe Kasten).

Vor dem hatten sich zur Eröffnung etliche Besucher versammelt, neben den Verbandsgemeindebürgermeistern von Linz und Unkel, Hans-Günter Fischer und Karsten Fehr, auch Stadtbürgermeister Hans Georg Faust und die Landtagsabgeordnete Elisabeth Bröskamp. Die gut 30 Mitglieder des Vereins wollen in der Fairen Woche die Bevölkerung auf die Grundgedanken des fairen Handels aufmerksam machen und faire Produkte zum Kauf anbieten, so Schmitz.

Der Kreis Neuwied mausere sich gerade zum fairen Landkreis, lobte er. Entsprechend versuche sein Verein alles, damit sich auch Linz in die Reihe der Fair-Trade-Städte wie Unkel und Andernach einreiht. Außerdem sei es ihm gelungen, sechs Linzer Restaurants in die Aktionswoche einzubeziehen, indem sie mit fair gehandelten Produkten kochen. Der faire Handel beruhe auf dem Gedanken, dass jeder Mensch, der an der Entstehung eines Produktes beteiligt ist, von Lebensmitteln über Feinkost bis hin zu modischen Textilien und exquisitem Kunsthandwerk, einen gerechten Lohn für seine Arbeit erhalten soll.

"Wir wenden uns gegen Preisdumping, Hungerlöhne und Menschenrechtsverletzungen", erklärte der Vereinsvorsitzende. Gleichzeitig werde ausbeuterische Kinderarbeit verhindert, die eine gute Schulbildung unmöglich mache. Der Verein in Linz, der seit zweieinhalb Jahren bestehe, könne inzwischen die monatlichen Kosten für den Laden durch den Verkauf fairer Produkte selbst aufbringen.

Hans Georg Faust schlug vor, der Weltladen könne mit fair gehandeltem Wein am nächsten Linzer Winzerfest teilnehmen und dabei auf seine Arbeit aufmerksam machen. Fairer Handel könne allerdings nicht die momentanen Flüchtlingsprobleme lösen und die Wanderungsbewegung verhindern, die das Ergebnis europäischer Kolonialpolitik sei, meinte er. "Aber Ihr Weltladen ist schon ein kleiner Beitrag dazu, was wir als Europäer hinsichtlich unserer Gesamtverantwortung aufarbeiten müssen."

Fast jeder kenne den Begriff "fairer Handel", aber längst nicht alle würden faire Produkte kaufen, bedauerte Hans-Günter Fischer. "Die Region ist ehrenamtlich sehr aktiv. Es wäre schön, wenn sie auch fair wäre. Da sehen wir uns in der Verantwortung, uns stärker einzubringen", gelobte der Bürgermeister Besserung im Sinne der Aufforderung: "Machen Sie Politik mit Ihrem Einkaufskorb und kaufen auch Sie fair gehandelte Produkte aus Afrika, Asien und Lateinamerika!"

Angebote in der Fairen Woche

  • Info- und Verkaufsstand vor der Sparkasse an der Mittelstraße, bis Freitag, 18. September, täglich von 10 bis 14 Uhr.
  • Kostenloses "Faires Frühstück" am Samstag, 19. September, zwischen 10 und 13 Uhr vor der Sparkasse (bei Regen im Gemeindecafé über der Sparkasse).
  • Hochamt mit Gedanken zum Fairen Handel am Sonntag, 20. September, 11 Uhr, in der Marienkirche anschließend Verkauf von fairen Produkten.
  • Vortrag "Was bewirkt das Geld von Oikocredit-Anlegerinnen in Südamerika?" von Daniel Sommer (Oikocredit Bonn) am Montag, 21. September, ab 19 Uhr im Weltladen, Rheinstraße 3.
  • Infostand beim "Fest der Kulturen" am Sonntag, 27. September, 12 bis 17 Uhr, Stadthalle, Strohgasse.
  • Weltladen, Rheinstraße 3, geöffnet montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr sowie sonntags von 13 bis 17 Uhr.
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