Junggesellenverein Unkel Nach der überstandenen Taufe folgte das Aufstellen des Maibaums
UNKEL · Spärlich tröpfelte am Samstagnachmittag das Wasser an den Schieferfelsen in der Unkeler Schweiz herab. Da der Hähnerbach nicht zu einem solchen Rinnsal geworden sein konnte, war Eingeweihten klar: Sein Wasser wird gestaut! Somit stand der erste Teil der traditionellen Taufe unmittelbar bevor, die die zukünftigen Mitglieder des Unkeler Junggesellvereins von 1771 über sich ergehen lassen müssen.
Mit lauten Liedern kündigten sich die Junggesellen schon aus der Ferne an. Mit von der Partie die Vorsitzenden Roman Lehmacher und Andreas Kuhsel sowie die drei Tauf-Aspiranten, Alex Kranz, Fabian Schuhmacher und Lukas Zimmermann.
"Das wird dieses Jahr ein besonderes Vergnügen bei nur fünf Grad warmen Wasser", sagte Lehmacher hämisch. Fast bis zu den Knien versanken die Täuflinge im schlammigen Grund des Bassins auf ihrem Weg unter den Wasserfall. Und schon entfernte ein Stoßtrupp ihrer zukünftigen Kollegen hoch über ihnen die Absperrungen des angestauten Wassers, das sich schmierig-braun über die Drei ergoss.
Nass bis auf die Knochen setzten sie nach erfolgreicher Taufe zusammen mit ihren Kollegen den Weg in die Altstadt fort. "Kennst Du die schöne Stadt, die viele Sträßchen hat? Komm her, ich sag Dir: Es ist Unkel. Das weiß doch jedes Kind. Wo wir zu Hause sind, die Sonne lacht und es wird niemals dunkel!", sangen die Junggesellen, als sie den Willy-Brandt-Platz erreichten.
Von Sonne aber am Samstag keine Spur, so war angesichts der Temperatur für die Täuflinge zunächst Trockenlegen angesagt. Anschließend halfen sie beim Aufstellen des Maibaums.
Der steht am Mittwoch beim traditionellen Mai-Frühschoppen als erster Preis der Junggesellen-Verlosung im Mittelpunkt. In dessen Verlauf wartet auf die Täuflinge vor dem endgültigen "Ritterschlag" durch Lehmacher auch der zweite Teil der Junggesellentaufe. Und natürlich werden dann auch die Nachfolger des Maikönigspaars 2012, Weinprinzessin Michelle Welsch und Werner Conrad, in geheimer Wahl gekürt.
