Gutachten für den Kreis Neuwied Mittelfristig fehlen 380 Plätze für unter Dreijährige

KREIS NEUWIED · Derzeit ist die Zahl der Plätze in den Kindertagesstätten im Kreis Neuwied weitestgehend "passgenau", aber schon bald wird die Nachfrage nach Plätzen deutlich ansteigen. Dies sind die Kernaussagen einer Analyse.

Die Projektgruppe "Bildung und Region" (biregio) in Bonn - vom Landkreis Neuwied initiiert - informierte über die Entwicklung der Nachfrage nach Betreuungsplätzen.

Insbesondere für Kinder unter drei Jahren wird demnach die Nachfrage deutlich ansteigen: Ab 2022 erwarten die Planer der Projektgruppe einen Anstieg der Nachfragequote von derzeit etwa 42 Prozent auf kreisweit 56 Prozent aller Kinder unter drei Jahren. Die Zahl der Plätze, derzeit sind es rund 1030, müsste bis dahin um rund 380 Plätze kräftig aufgestockt werden.

Dem gegenüber steht aber auch ein Rückgang bei der Nachfrage nach Plätzen für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt. Daher raten die Experten der Projektgruppe, nicht übereilt zu handeln, sondern zunächst weitere Möglichkeiten zu nutzen, das bestehende Angebot der Kitas umzustrukturieren.

Ob das ausreichen wird, werde sich dann nach und nach zeigen, so die Gruppe "Bildung und Region". Schon jetzt sei aber erkennbar, dass es in einzelnen Bereichen nicht ohne zusätzliche Plätze gelingen wird, den Bedarf zu decken. Das betrifft laut der Expertise voraussichtlich vor allem die Verbandsgemeinden Dierdorf und Puderbach.

"In einem ersten Schritt werden wir Anfang 2014 die Erkenntnisse des Gutachtens in regionalen Planungsgesprächen in den Verbandsgemeinden vorstellen", beschreibt Achim Hallerbach, Erster Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent, das weitere Vorgehen des Kreises.

Er sei zuversichtlich, "dass wir dann in gewohnter Weise abstimmen können, an welchen Standorten welche Veränderungen nötig und möglich sind", so Hallerbach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort