Traditionelles Schürreskarrenrennen in Stockhausen Mit dem Mistkarren durchs Dorf

WINDHAGEN · Wenn es nach der Dorfgemeinschaft Stockhausen geht, kann man gar nicht genug feiern - zum Beispiel beim Schürreskarrenrennen.

 Der Nachwuchs ist zuerst dran: Konzentriert legen die beiden Jungs mit ihren Schürreskarren los. Im Ziel lockt die Süßigkeitenkiste.

Der Nachwuchs ist zuerst dran: Konzentriert legen die beiden Jungs mit ihren Schürreskarren los. Im Ziel lockt die Süßigkeitenkiste.

Foto: Peter Stang

Dafür weckt die Gemeinschaft des Windhagener Ortsteils eine alte Tradition: Nach dem Krieg hatten die Junggesellen aus einer Laune heraus ein Rennen veranstaltet mit alten hölzernen Mistkarren, eben auch Schürreskarren genannt. Feste Regeln gab es damals keine, und sie existieren auch heute nicht. So legen die Organisatoren die Streckenlänge am Renntag fest, nachdem sie den körperlichen Zustand der Teilnehmer in Augenschein genommen haben.

Um die Wette gelaufen wird in Einzel-, Paar- oder Teamrennen, und auch die Jugend ist dort schon sehr aktiv und mit viel Spaß dabei. Den Anfang beim Schüreskarrenrennen machten die Jüngsten. Angefeuert von den zahlreichen Zuschauern flitzten sie mit ihren Karren um das kleine Oval. Zur Belohnung konnten sie tief in eine große Kiste mit Süßigkeiten und Spielzeug greifen.

Bei den Erwachsenen ging es schon ernsthafter zu. Als Rennstrecke diente die Dorfstraße. Unter Klatschen, Johlen und Anfeuerungsrufen gab jeder sein Bestes. Der Spaß stand sichtlich im Mittelpunkt. Am Abend übergab der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Stockhausen, Günter Claus, in geselliger Runde die Preise.

Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren organisiert die Dorfgemeinschaft, die seit 1993 auch eingetragener Verein ist, die Schürreskarrenrennen alljährlich zur Belustigung der Einwohner. Es gibt kaum noch Schürreskarren nach alter Machart, daher erklärte sich ein Dorfbewohner bereit, einige Exemplare in verschiedenen Größen anzufertigen. Diese werden im Dorf gehütet wie ein Schatz.

Auch sonst liegt den Vereinsmitgliedern die Pflege des Heimatgutes am Herzen. Der Dorfplatz, wo früher die Alte Schule stand, erhielt vor einigen Jahren ein Holzhaus, in dem kleinere Veranstaltungen stattfinden können. Sinnigerweise erhielt die Hütte den Namen "Stockhäuschen".

Vor drei Jahren konnte man dem Dorfplatz noch ein größeres Blockhaus hinzufügen. Dort stehen ein Gemeinschaftsraum, Toiletten und eine Küche zur Verfügung.

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