Manöverball Linzer Stadtsoldatencorps trifft wieder den Nerv hunderter Narren
LINZ · Bunt kostümierte Jecken pilgerten aus allen Himmelsrichtungen ins Hotel Weinstock an der Linzerhausener Straße: Das Stadtsoldatencorps Rut-Weiß der Stadt Linz hatte zu seinem legendären Manöverball eingeladen.
Dieser wurde unter Kommandant Martin Scherer am 11. Januar 1986 für jene Narren aus der Taufe gehoben, denen klassische Sitzungen nicht so liegen. "Dieses Mal haben wir aber doch ein Programm auf die Beine gestellt wie noch nie", berichtete Stadtsoldat Jan Eric Burkart, während die Unkeler "New Diamonds" als "Starlight-Express"-Musicaldarsteller auf Rollschuhen in den Saal glitten.
Dabei umrundeten sie elegant eine gescheckte Kuh, die mit dem Ziegenpeter aus dem Heidi-Land an den Rhein gereist war. Erstmals hatten die Stadtsoldaten auch einen Shuttle-Service für Nachtschwärmer eingerichtet. Erstmals gab es auch eine Tombola mit Tickets für ein Heimspiel des 1. FC Köln als Hauptpreise.
Passend dazu intoniert die Nice-Party-Band die heimliche Rheinland-Nationalhymne "He Kölle du ming Stadt am Rhing", in die nicht nur die "Männer vum Rhing", sondern auch Mexikaner mit Schatten spendenden Sombreros, verwegene Seeräuberbräute aus der Karibik und Flower-Power-Mädchen der jüngsten Generation im Saal einstimmten.
Dann zogen die Gastgeber mit Unterstützung ihres Musikzugs durch das Spalier der kostümierten Narren auf die Bühne, von der aus Kommandant Markus Paffhausen verkündete: "Die Stadtsoldaten grüßen Üch, leev Jecke." Die antworteten ihm mit einem dreifach donnernden "Manöverball-Linz-Stadtsoldaten - Alaaf!", um dann begeistert den Tanz von Mariechen Hanna Bahles mit ihrem Tanzoffizier Stefan Willscheid zu verfolgen.
"Ich bin vor allem wegen der Männertanzgruppe der Stadtsoldaten gekommen", verriet ein grünes spitzohriges Fabelwesen. Deren Mitglieder, wusste sie zu berichten, würden zum Brings-Hit "Denn ich bin nur en kölsche Jung" als Schotten über die Bühne wirbeln.
