Kreis Neuwied Kindertagesstätten bieten ab Sommer mehr als 1000 U3-Plätze an

KREIS NEUWIED · Ganz aktuell bieten die 54 Kindergartenstandorte mit annähernd 4200 Plätzen im Kreis Neuwied fast 900 Plätze für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Etwa die Hälfte dieser Plätze können ausschließlich von Kindern ab dem zweiten Geburtstag belegt werden; die anderen rund 450 Plätze stehen grundsätzlich für Kinder ab dem Säuglingsalter bis zum dritten Geburtstag zur Verfügung.

 Spielen, lernen, Feste feiern im Kindergarten: Ein Mädchen auf der Rutsche in der Kita in Bruchhausen.

Spielen, lernen, Feste feiern im Kindergarten: Ein Mädchen auf der Rutsche in der Kita in Bruchhausen.

Foto: Homann

"Der Countdown läuft." So in etwa lässt sich die Stimmung im Kreisjugendamt Neuwied beschreiben, wenn es darum geht, die Anstrengungen zur Sicherung des kommenden Rechtsanspruchs der Einjährigen auf einen Kita-Platz zu beschreiben. "Wir sind gut aufgestellt, regional differenziert nach einem prognostizierten Bedarf teils auch deutlich über der gesetzlich vorgegebenen Quote bis zu 42 Prozent", betont der erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.

Die Planer beim Kreis jedenfalls rechnen damit, dass die Nachfrage nach Kindergartenplätzen für Kinder unter drei Jahren je nach Region deutlich höher ausfällt, als die vom Bund in seinen Planungen zugrundegelegten 35 Prozent. "Durch den bereits seit August 2010 bestehenden Anspruch der Zweijährigen auf Bildung, Erziehung und Betreuung im Kindergarten ist der Kindergartenbesuch der Zweijährigen heute für viele Eltern und Kinder eine Selbstverständlichkeit", fasst Hallerbach die Schilderungen von Kindergartenträgern und -leitungen sowie die Beobachtungen des Kreisjugendamtes zusammen. "Wir rechnen daher damit, dass zum Teil deutlich mehr als 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren den gesetzlich festgeschriebenen Anspruch nutzen werden", ergänzt die Referatsleiterin für Kindertagesstätten, Kerstin Schwanbeck. Auch für diese Bedarfe stehen Plätze deutlich über der Quote zur Verfügung.

"Im nächsten Schritt - und das betrifft in erster Linie unsere Planungen ab Sommer 2013 - streben wir an, die Marke von 1000 Plätzen für Kinder der Altersgruppe unter drei Jahren zu übertreffen", umschreibt Hallerbach die weiteren Planungen. Die Umsetzung soll auf unterschiedliche Arten geschehen: Zum einen werden Kindertagesstätten durch Umwandlungen von Gruppen ihr Angebot an Plätzen für Kinder der Altersgruppe U 3 ausdehnen können. "An anderen Standorten wird noch gebaut; diese Gruppen sollen - sobald sie fertiggestellt sind - in Betrieb gehen", hebt Schwanbeck hervor. Neue Gruppen wird auch die Kommunale Kindertagesstätte in Rheinbreitbach bekommen. Offen ist zurzeit noch, wie schnell die Nachfrage nach Hortplätzen sinkt und diese Plätze dann "umgewidmet" werden können in Kindergartenplätze für Kinder bis zum Schuleintritt.

"Hier rechnen wir in den nächsten Wochen mit Bewegung - insbesondere in der Verbandsgemeinde Asbach. Wenn dort an alle Eltern das zwischenzeitlich verabschiedete Konzept zur Schulkindbetreuung in der Grundschule kommuniziert ist, wird sich das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Nachfrage nach Hortplätzen in den Kindertagesstätten auswirken", erklärt dazu Kerstin Schwanbeck.

Ob das Platzangebot für Kinder unter drei Jahren mit dem beschriebenen Ausbau ausreichend sein wird, vermag heute niemand verlässlich vorherzusagen. "Wir sind bemüht, unsere Sicherstellungsverpflichtung zu erfüllen. Das ist allerdings nicht ganz einfach und verlässlich vorhersagbar", sagt Hallerbach. "Das liegt daran, dass sich zum einen die Nachfragesituationen in einzelnen Familien sehr schnell ändern können, oder weil wir nicht abschätzen können, wie viele Eltern ab August lieber das Betreuungsgeld statt eines Kitaplatzes oder der Tagespflege in Anspruch nehmen möchten", so der Kreisbeigeordnete.

Allen Eltern, die für ihr Kind einen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte in Anspruch nehmen möchten, rät Hallerbach, sich möglichst frühzeitig zunächst einmal mit dem Kindergarten am Wohnort in Verbindung zu setzen. Diese frühzeitige Anmeldung zum Kindergartenbesuch ist wichtig, damit Leitung, Träger und das für die sogenannte Bedarfsplanung zuständige Kreisjugendamt wissen, wie viele Plätze für Kinder welcher Altersgruppe benötigt werden.

Unterstützung bei der Suche nach einem Kindergartenplatz erhalten Eltern auch beim Kreisjugendamt Neuwied. Ansprechpartnerinnen dort sind: Kerstin Grüber, 02631/803242, oder Martina Kalbitzer, 02631/803241.

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