Parkfest in Rheinbreitbach Kein Platz bleibt frei an der Burg

RHEINBREITBACH · Die Rheinbreitbacher Vereine richteten zum 37. Mal das Fest im Schatten des Denkmals Obere Burg aus. Bei fast tropischen Temperaturen nahm die Veranstaltung am etwas kühleren Abend deutlich Fahrt auf.

 Riesigen Andrang gab es am Samstagabend beim Parkfest in Rheinbreitbach.

Riesigen Andrang gab es am Samstagabend beim Parkfest in Rheinbreitbach.

Foto: Frank Homann

Da geriet Wolfgang Gisevius doch mächtig ins Schwitzen: Bei hochsommerlichen Temperaturen eröffnete der Rheinbreitbacher Ortsbürgermeister am frühen Samstagabend das Parkfest an der Oberen Burg. Die Veranstalter verzeichneten auch bei der 37. Auflage des beliebten Volksfestes, zu dem stets der große Flohmarkt am Sonntagmorgen samt Frühstücksservice für die Anbieter gehört, an beiden Wochenendtagen großen Andrang.

Zunächst aber war es an Gisevius, den Startschuss zu geben. Schützenhilfe gab der Vorsitzende des Fördervereins der Rheinbreitbacher Ortsvereine, Ralf Rother. Um kurz nach 19 Uhr schwang Gisevius siegessicher einen Werkzeughammer, mit dem er unter dem Jubel der Festgäste den Hahn nach nur drei Schlägen tief in das Spundloch getrieben hatte. Kein Tropfen des wertvollen Getränkes ging verloren. Sehr zur Freude der Burgbläser um ihren Vorsitzenden Martin Dahmen, geht das Fässchen doch nach den ersten Runden Freibier traditionell in ihren Besitz über. „Angesichts eures runden Geburtstages haben wir aber auch noch ein zweites Fässchen für Euch in Rückhand“, erinnerte Rother an das 40-jährige Bestehen des Vereins, während sich Gisevius als Nachwuchs-Köbes plagte. Sieht aus wie Milch, ist aber Kölsch“, beschrieb Rother ironisch den Bierschaum in den Kölschstange, die Franz-Josef Strauß einst als „Reagenzgläschen für homöopathische Mengen“ verhöhnt hatte.

Diese Kritik aus dem Freistaat hielt die Burgbläser um Dirigent Hansgünther Schröder nicht davon ab, nach einem „Prosit der Gemütlichkeit“ musikalisch das Münchner Hofbräuhaus in den Park der Oberen Burg zu holen. Der war noch kurz vor der offiziellen Eröffnung des Festes alles andere als gut besucht gewesen. „Angesichts der fast schon tropischen Hitze kann man es den Leuten nicht verdenken, dass sie lieber drinnen im Kühlen bleiben oder den Tag im Freibad verbringen“, zeigte Rolf Laufenberg von der Karnevalsgesellschaft (KG) „Me haalen et us“ an einem der drei Getränke-Pavillons Verständnis für die anfänglich geringe Resonanz.

Musik, Pommes und Trampolin

Das aber sollte sollte sich ändern. Spätestens als Rother die Politprominenz, an der Spitze Verbandsbürgermeister Karsten Fehr, begrüßte, war kaum noch ein freier Platz an den Tischreihen zu ergattern. Auch an den Essensständen hatte sich lange Schlangen gebildet. Die Besucher versorgten sich etwa mit Pommes Frites „Ruut-Wieß“ bei den KG-Damen, Reibekuchen bei den Badminton-Spielern oder mit dem Spießbraten der „Alten Herren“ des SV Rheinbreitbach, um die nötige Grundlage für eine lange Feier besorgen.

An den Auftritt der Burgbläser schloss sich das Gastspiel der „Performance Live Band“ an. Da hatten die Jüngsten längst das große Bungee-Trampolin erobert, von dessen vier Sprungfeldern sie sich am Südeingang des Parks in die Lüfte katapultieren ließen. Nicht weit davon entfernt ging es bei den „Wipfelstürmern“, gut gesichert von Mitarbeitern des Waldpädagogikzentrums vom Freilichtmuseum Kommern, an dem hohen Nadelbaum, noch höher hinaus. Möglich war das dank der am Stamm befestigten „Monkeys“, wie die Klettergriffe genannt werden.

„Der Förderverein hat wieder hervorragende Arbeit geleistet“, lobte der Vorsitzende des Förderkreises Obere Burg, Günter Ruyters. Wie berichtet, hatte Ruyters Anfang Juli die Nachfolge von Dietmar Ackermann als Vorsitzender des Förderkreises angetreten. Und ein Führungswechsel bahnt sich auch beim Förderverein der Ortsvereine an, der nicht nur auf der Suche nach einem neuen 1. Vorsitzenden ist. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit als Kassierer gibt auch Rudolf Martin seine Aktivität auf, und auch der Vize-Vorsitzende, Dieter Kral, wird sich bei der Jahreshauptversammlung nicht erneut zur Wahl stellen, hieß es.

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