Berufserkundungstag Jugendliche erkunden Werk der Firma Wirtgen

WINDHAGEN · Riesige Kaltfräsmaschinen, Tandemwalzen und Recycler stehen im Ausstellungsraum neben dem Foyer des Werks der Firma Wirtgen in Windhagen. Und so ist die Schar Jugendlicher, die im Empfangsraum auf Ausbildungsleiter Helmut Hecking wartet, sichtlich beeindruckt.

Beeindruckende Maschine: Jugendliche besichtigen das Führerhaus einer Kaltfräse.

Beeindruckende Maschine: Jugendliche besichtigen das Führerhaus einer Kaltfräse.

Foto: Frank Homann

Der bricht dann aber schnell das Eis. "Bei uns ist so eine Veranstaltung wie der 'Tag der Technik' Chefsache, bei der Begrüßung wie bei der Führung und Aufteilung in Gruppen", sagt er. Man wolle verstärkt Werbung machen für die Ausbildungsberufe Elektroniker für Geräte und Systeme, Konstruktionsmechaniker für Stahl- und Metallbau und Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Frästechnik.

Die Jugendlichen können an diesem Tag einmal hautnah mitbekommen, was diese Fachleute tun. Andere Berufe, so Heckings Erfahrung, sind eher gefragt, und so hat auch die Firma Wirtgen mehr Bewerber bei Mechatronikern oder Industriemechanikern. Die allgemeine Meinung sei, der Ausbildungsberuf des Elektronikers sei vom Lehrstoff her zu schwierig. "Quatsch", sagt Hecking. "Wir haben viele gelernte Elektroniker hier bei uns beschäftigt, die nur einen Hauptschulabschluss haben.

Sechs Ausbilder kümmern sich permanent um die Auszubildenden und führen sie über die drei Jahre Lehrzeit durch sämtliche Bereiche des Ausbildungsberufes, von der Grundausbildung, über die Projektarbeiten in Lehrwerkstatt und Betrieb, den theoretischen Unterricht im Schulungsraum bis hin zur Abschlussprüfung." So nimmt die Firma Wirtgen auch Förderschüler in ihre Ausbildung auf, "da haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort hatten wir schon die allerbesten Auszubildenden."

Trotzdem kämpft auch Wirtgen mit rückläufigen Zahlen an Bewerbern, was der Ausbildungsleiter auch darauf zurückführt, dass immer mehr Eltern ihre Kinder auf das Gymnasium schicken und diese dann für praktische Berufe nicht mehr zur Verfügung stehen. Ein Problem für die Firma, die gezielt ausbildet, um das spätere Stammpersonal selbst geformt zu haben und nach der Ausbildung übernehmen zu können.

Das Interesse vieler Jugendlicher, die Hecking an diesem Tag zwei Stunden lang in der Ausbildungswerkstatt in die verschiedenen Berufe hineinschnuppern ließ, war jedenfalls offensichtlich geweckt.

Die Firma Wirtgen:
Wirtgen ist nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer bei Kaltfräsmaschinen, Warm- und Kaltrecyclern für den Straßenbau, Surface Minern zum Abbau von Gestein und Gleitschalungsfertigern. Die Produkte sind weltweit im Einsatz und werden auch weltweit mit Service betreut. Das Werk in Windhagen hat 1400 Beschäftigte in Produktion, Verwaltung und Ausbildung. Zur Wirtgen Group gehören auch die Marken Vögele, Hamm und Kleemann. Rund um den Globus arbeiten bei der Wirtgen Group 5200 Mitarbeiter.

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