Gesine Kikol stellt ihre Werke in der Unkeler Galerie "Kunst Faktor 20/21" aus Grellgrüne Frösche und Dekolletés

UNKEL · Frösche haben zurzeit die Galerie "Kunst Faktor 20/21" erobert. Mitten im kleinen Eingangsraum türmen sie sich mannshoch auf, seilen sich von der Decke herab und hüpfen fröhlich den Besuchern über die Stufen des Eingangs entgegen.

 Mit Fröschen und Dirndln beschäftigt sich Künstlerin Gesine Kikol.

Mit Fröschen und Dirndln beschäftigt sich Künstlerin Gesine Kikol.

Foto: Frank Homann

Gefahr, zertreten zu werden wie ihr grasgrüner Kollege in dem Acrylbild "Mädchen im Rosengarten", laufen die Amphibien der raumgreifenden Installation aber nicht. Die gut 1000 Exemplare sind von der Künstlerin Gesine Kikol für ihre Ausstellung "F... Unkel" nur mit Tusche auf Papier gezeichnet und ausgeschnitten worden.

"Das Bild mit der kleinen Froschmörderin im grellgrünen Trachtenkleid ist schon fünf Jahre alt, während die übrigen Arbeiten alle aus dem Vorjahr stammen", so die ehemalige Immendorff-Schülerin.

Wie sie ausgerechnet auf das Thema "Frösche" gekommen sei, wisse sie nicht mehr. Die kleinen grasgrünen Hüpfer seien einfach plötzlich da gewesen. Und so knubbeln sie sich, aus allen Richtungen kommend, gleich vier Mal zu großen "Froschhaufen" zwischen riesigen, giftroten Fliegenpilzen in lustvollem Treiben übereinander.

Kikol hat die Hüpfer aber auch als Delikatesse in den beiden "Appetithäppchen" auf Canapés drapiert, einmal sehr appetitlich mit Sahne bekrönt, einmal mit Himbeerpüree auf Mascarpone verziert. "Ich kann schon verstehen, dass einige Betrachter bei diesen Bildern hin- und hergerissen sind zwischen Ekel und entsprechender Ablehnung sowie Schmunzeln", erklärte Galerist Lars Ulrich Schnackenberg.

Ähnlich ambivalent dürften seine Vernissage-Gästen am Samstagabend auch auf die zweite Bildserie der Ausstellung, auf die drei Dirndl-Bilder und die zwei Tuschezeichnungen reagiert haben. "Auch auf dieses Thema bin ich gestoßen, ohne es gesucht zu haben. Vor einiger Zeit ist mir eine Frau mit einem so beeindruckenden Dekolleté begegnet, dass ich sie um Erlaubnis gefragt habe, sie zu fotografieren", berichtete Kikol.

Nach dieser Aufnahme habe sie immer wieder Dirndl-Bilder malen müssen. Anders als die Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die auch nur das beeindruckende Dekolleté mit der engen Schnürung zeigen, wird die erotische Wirkung der vollen Rundungen in den drei Bildern noch durch den schwungvollen Pinselduktus verstärkt.

Und auch das kräftige Rot des Dirndl-Besatzes im Kontrast zu dem schwarzen Stoff und dem Hautton spricht seine eigene Sprache.

Die Ausstellung "F...Unkel" von Gesine Kikol ist in der Unkeler Galerie "Kunst Faktor 20/21", Frankfurter Straße 37, noch bis Ende des Monats donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr sowie sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen oder nach telefonischer Vereinbarung: Tel. 0 22 24/9 81 17 23.

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