Winzerfest in Dattenberg Festzug zum Erntedank

DATTENBERG · Drei Tage lang wurden in dem kleinen Ort Dattenberg Winzerfest gefeiert. Höhepunkt der Veranstaltung war am Sonntag der Erntedankzug.

 Ein bisschen wie Karneval im Herbst: Die Dattenberger hatten sich für den Erntezug mächtig ins Zeug gelegt. Unter anderem begeisterte "junges Gemüse" die Zuschauer.

Ein bisschen wie Karneval im Herbst: Die Dattenberger hatten sich für den Erntezug mächtig ins Zeug gelegt. Unter anderem begeisterte "junges Gemüse" die Zuschauer.

Foto: Frank Homann

In ein idyllisches nahezu komplett überdachtes Weindorf hatte sich der Dattenberger Marktplatz ab Freitag wieder verwandelt. Und die Weinstände waren um 19 Uhr bereits umlagert waren. Dabei wurde das 82. Winzerfest, das auch das Erntedankfest der Verbandsgemeinde Linz ist, erst eine Stunde später von der noch amtierenden Weinkönigin Charlotte I. (Klaus) offiziell eröffnet. Denn erst einen Tag später wurde ihre Nachfolgerin – Weinkönigin Kira, flankiert von den Weinprinzessinnen, ihrer Schwester Corinna und Cousine Maren Birrenbach sowie Annika Hausen und Hanna Schwips – vom Vorsitzenden des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Dattenberg, Ralf Michels, proklamiert. Mit dabei auch die Kinder-Weinköniginnen Hannah und Lisa Reuter mit ihren Ehrendamen, Ayla Rutherbeck und Lena Schlochtermeier.

Zwar hatten auch die Dattenberger am Samstag mit dem schlechten Wetter zu kämpfen, aber spätestens nach der von Pfarrer Lothar Anhalt zelebrierten Erntedankmesse am Sonntag waren Michels Sorgenfalten angesichts des strahlend blauen Himmels einem glücklichen Lächeln gewichen – stand an diesem Tag doch mit dem großen Erntedankzug der Höhepunkt des Festes auf dem Programm.

Angeführt wurde dieser von den „Rappelkiste“-Kindern. „Jung, knackig, frisch kommt heut' der Gemüsetopf auf den Kita-Tisch“, verkündeten die kleinen Vegetarier. Unter orangefarbenen Dahlien-Kreuzgraten, die auf mächtigen Säulen ruhten, hatte die Weinkönigin von 1992, Anja II., mit ihren Ehrendamen Platz genommen, während die Kinder-Weinköniginnen in einer riesigen, purpurnen Bügelkrone thronten.

Schürreskarren voller Obst und Gemüse hatten die Kleinbauern für ihr „Jubiläum auf dem Hof“ dabei, während die Rööpe Kicker mit Zwiebelkuchen, Schweinekrustenbraten und Rodon „Goldhochzeit“ feierten. „Trennt die Spreu vom Weizen sich, kommt das Brot bald auf den Tisch“, verkündete die Feuerwehr und versorgte die Zuschauer von ihrem Backes-Wagen mit frisch geschmierten Stullen. Ein Feld voller Weizen, allerdings in Flaschen abgefüllt, bewirtschafteten die Junggesellen, während die Gruppe „Die Beschwipsten“ hohen Besuch bekommen hatten. „In Holland keinen Wein er fand, drum reiste Bacchus ins Rööpeland“, erklärten sie die triumphale Fahrt des Weingottes in seinem offene Säulentempel.

Als letzter hatte er in seinem Prunkwagen Weinkönigin Kira passiert, die sich hinter ihrem „sonnigen“ Gefolge an das Ende des Festzuges setzte. Sie hatte sich gewünscht, dass ihr Prunkwagen Bezug zu ihrem Weinspruch hat. Und so standen ihre Weinprinzessinnen links und rechts an den „Ufern des Rheins“, von dem Herzen zu dem Weinberg führten, von dem Kira, vor einer riesigen rotierenden Sonne stehend, ihr weinseliges Völkchen grüßte.

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