Landtagswahl in Linz Ellen Demuth hat wieder die Nase vorn

Linz · Die 33-jährige Christdemokratin Ellen Demuth siegt im Wahlkreis Linz/Rengsdorf. Ernüchterung über das zweistellige Ergebnis der AfD.

 Stoßen auf das Direktmandat an: Ellen Demuth (3.v.l.) gestern Abend mit Familie und Freunden in Linz. FOTO: FRANK HOMANN

Stoßen auf das Direktmandat an: Ellen Demuth (3.v.l.) gestern Abend mit Familie und Freunden in Linz. FOTO: FRANK HOMANN

Foto: Frank Homann

Das Direktmandat hat sie gewonnen, und doch wollte richtige Feierstimmung bei Ellen Demuth (CDU) nicht aufkommen. Das Abschneiden der Christdemokraten auf Landesebene drückte auch bei der 33-jährigen Abgeordneten, die am Sonntag im Linzer Brauhaus den Ausgang der Wahl beobachtete, auf die Stimmung. Zu gerne hätte sie gesehen, dass CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer überholen würde. Ihren eigenen Wahlkreis Linz/Rengsdorf mit den Verbandsgemeinden Unkel, Linz, Asbach, Waldbreitbach, Rengsdorf und Bad Hönningen holte Demuth wie 2011 direkt mit 40,6 Prozent und verwies damit Birgit Haas (SPD) mit 30,8 Prozent auf den zweiten Rang. Die Wahlbeteiligung war mit 70,0 Prozent höher als vor fünf Jahren (63,1 Prozent).

Ernüchterung herrschte bei CDU und SPD gleichermaßen über das gute Abschneiden der AfD: Sie schaffte auch im Wahlkreis Linz/Rengsdorf ein zweistelliges Ergebnis und lag damit im Landestrend. Direktkandidat Hans-Joachim Röder aus Unkel lag bei 9,6 Prozent, die AfD insgesamt bei 10,7 Prozent. Demuth, so wies es das vorläufige amtliche Endergebnis am Abend nach Auszählung aller 95 Stimmbezirke im Wahlkreis aus, musste aber auch selbst ein wenig Federn lassen. Vor fünf Jahren hatte sie noch bei 42,4 Prozent gelegen. Besonders gute Ergebnisse fuhr sie in Neustadt/Wied (48,1 Prozent) sowie in Windhagen (44,1 Prozent) ein. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit SPD-Kandidatin Birgit Haas gab es in der Stadt Unkel; Demuth brachte es dort auf 37,1 Prozent, die Westerwälderin Haas auf 35,4 Prozent.

Nach monatelanger Spitzenposition, so Demuth, sei das Ergebnis im Land bei aller Zufriedenheit über das eigene Abschneiden ernüchternd. „Das Ziel, Malu Dreyer klar zu überrunden, wurde verfehlt“, so die Linzerin. Naturgemäß zufrieden mit dem Wahlausgang war Röder. „Mit zehn Prozent habe ich der Partei geholfen, ohne selbst auf der Liste zu stehen.“ Im Gegensatz zu Röder rechnet sich Haas – trotz der Niederlage im Wahlkreis – noch Chancen aus, mit Listenplatz 31 in den Mainzer Landtag einziehen zu können. „Wir haben immer gehofft, ein so gutes Ergebnis auf Landesebene zu erreichen. Dass ich in einem für die SPD schwierigen Wahlkreis angetreten bin, war mir von vorn herein klar“, so Haas nach einem spannenden Wahlabend zum GA.

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