Winzerbörse in Rheinbreitbach Einfach mal einen Wein probieren

RHEINBREITBACH · Rheinbreitbach hatte einst größere Weinanbauflächen als die Nachbarn in Unkel und Erpel. Das ist lange her, aber an die alte Weinkultur im Ort möchte man am Samstag, 26. September, mit einer eigenen ersten Weinbörse erinnern. Das Engagement kommt aus der Mitte der Bürgerschaft und fließt in der eigenst dafür gegründeten "Rheinbreitbacher Initiative Weinbörse" zusammen.

 Die Weinlese in Rheinbreitbach zeigt der kolorierte Stahlstich von Rudolf aus dem Jahr 1840 nach einer Zeichnung von Adolph Wegelin.

Die Weinlese in Rheinbreitbach zeigt der kolorierte Stahlstich von Rudolf aus dem Jahr 1840 nach einer Zeichnung von Adolph Wegelin.

Foto: Heimatverein Rheinbreitbach

"Wir wollen ein Fest von Rheinbreitbachern für Rheinbreitbacher", sagt Mitorganisator Torsten Wild. An verschiedenen Ständen sollen insgesamt rund 40 Sorten zu verköstigen sein. Von Unkeler Rebsäften bis zu solchen aus den Vereinigten Staaten, auch eine Sektbar wird es geben. Und eine Tombola. Vertreten sein werden ortsansässige Gastronomen und Geschäfte auf dem Renesse-Platz, der für diese Feier von 14 bis 22 Uhr hergerichtet wird. "Das ist ein so toller Ort. Es ist doch bedauerlich, dass er so selten genutzt wird", findet Wild.

Begeistert von der Idee ist Dankward Heinrich, der nicht nur im Rheinbreitbacher Heimatverein aktiv ist, sondern außerdem Vorsitzender der Weinbruderschaft Mittelrhein-Siebengebirge ist. Heinrich: "Es gab mal eine Erdbeerkönigin in Rheinbreitbach. Aber soweit meine Kenntnisse reichen, hat es ein Weinfest bislang nicht gegeben."

Zumindest sei ihm noch kein Dokument über eine solche Feier im Heimatarchiv in die Hände gefallen. Dabei hätte es bis in die 1970er Jahre durchaus Anlass gegeben, dem Anbau der Rebsorten gebührend zu huldigen. Im Jahr 1975 gab der letzte professionelle Winzer aus Altersgründen das Geschäft auf.

Damals, erinnert Heinrich, hatte unter anderem eine Gesetzesänderung dazu geführt, dass Winzer ihre Anbauflächen zu guten Preisen verkaufen konnten. Ein Trend, der in den letzten Jahren eher wieder umgekehrt wurde. In Rheinbreitbach existiert weiterhin nur eine kleine, privat betriebene Weinanbaufläche - und eben jetzt eine erste Weinbörse.

In Konkurrenz zu den Weinfesten in Rhöndorf, Unkel und Erpel will die Rheinbreitbacher Initiative übrigens nicht gehen, deswegen liege der Termin zwischen den Feiern der umliegenden Orte, erklärt Wild. "Die Idee ist, einfach mal einen Wein in angenehmer Atmosphäre zu probieren."

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