Hangrutsch am Kaiserberg in Linz "Die Hilfsbereitschaft ist umwerfend"

Heike Trier berichtet wie sie und ihre Familie den Verlust ihres Hauses verarbeiten müssen.

 Heike und Stefan Trier habe beim Hangrutsch am Kaiserberg in Linz ihr Haus und ihr gesamtes Hab und Gut verloren.

Heike und Stefan Trier habe beim Hangrutsch am Kaiserberg in Linz ihr Haus und ihr gesamtes Hab und Gut verloren.

Foto: Horst-Dieter Küsters

Das Schicksal der Familie Trier, die beim Hangrutsch am Kaiserberg in Linz in der vergangenen Woche ihr Haus und ihr Hab und Gut verloren hat, bewegt die Menschen in der gesamten Region.

Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist enorm. So ruft etwa die Linzer Gastronomen-Familie Kabaoglu der Mark-Restaurants "Efes-Grill" und "Zum Minnesänger" die Kollegen der Bunten Stadt am Rhein auf, an einem Tag im Mai, wenn der Fremdenverkehr wieder boomt, komplett auf die Tageseinnahmen zu Gunsten der betroffenen Familie zu verzichten. "An einem solchen Tag könnten sich auf dem Markt auch Vereine mit Aktionen einbringen", regt Seniorchef Cemal Kabaoglu an. Mit Heike Trier sprach Horst-Dieter Küsters.

Wie empfinden Sie diese Hilfsbereitschaft Frau Trier?
Heike Trier: Die Bereitschaft, uns zu unterstützen und das schon vom ersten Tag an, ist sensationell. Das ist echt überwältigend. Wir sind natürlich unheimlich dankbar, haben aber gleichzeitig auch Schwierigkeiten, damit umzugehen. Wir haben vorher nie Hilfe gebraucht und immer alles selber geschafft. Außerdem gehen uns natürlich auch die Bilder von dem Abriss nicht aus dem Kopf. Und wie unser Grundstück jetzt aussieht - das muss man erst einmal verarbeiten.

Haben Sie nie daran gedacht, eine Elementarversicherung abzuschließen?
Trier: Als wir das Haus gebaut haben, haben wir bei einer Elementarversicherung nur an Hochwasser gedacht und das mussten wir so hoch am Hang ja nicht befürchten. Entsprechend haben wir, wie die meisten anderen Hausbesitzer auch, damals einfach nur eine ganz normale Gebäude-Vielschutzversicherung und eine Hausratversicherung abgeschlossen.

Haben Sie schon irgendeine Vorstellung, wie es weiter gehen soll?
Trier: Als Pächter von Haus Bucheneck müssen wir natürlich sehen, dass dieser Betrieb weiter läuft. Zumindest er ist uns ja geblieben, so dass wir uns jetzt zunächst ganz auf das Geschäft konzentrieren. Wir hatten uns Anfang voriger Woche auf einen ruhigen Tag zum Entspannen vorbereitet. Dann aber blieb uns plötzlich keine Luft mehr zum Atmen. Was in der Vorwoche abgegangen ist, war extrem emotional. Aber noch einmal: Die uns entgegengebrachte Hilfsbereitschaft von so vielen verschiedenen Seiten ist einfach umwerfend und macht meinem Mann und mir auch Mut!

In Kooperation mit dem DRK wurde ein Spendenkonto bei der Sparkasse Neuwied eingerichtet (BLZ 574 501 20, Konto 302 999 94; IBAN: DE 16 5745 0120 0030 2999 94; Empfänger DRK Linz e.V., Kennwort "Initiative Hangrutsch Kaiserberg"). Die Verbandsgemeinde hat eine Hotline eingerichtet, unter der die Daten unter der Rufnummer 02644/560199 auch abgerufen werden können.

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