Konzert in der Oberen Burg in Rheinbreitbach Die Blockflöte als Star des Abends

RHEINBREITBACH · Rockband mit Blockflöte, in etwa so lässt sich verkürzt beschreiben, was "Wildes Holz" seinen Zuhörern auftischt. Die Blockflöte, für manchen Gegenstand unschöner Kindheitserinnerung, avanciert bei Tobias Reisige, Anto Karaula und Markus Conrads zum Mittelpunkt ihres musikalischen Schaffens.

 Wildes Holz in der Oberen Burg: Die Blockflöte spielt für das Trio eine wichtige Rolle.

Wildes Holz in der Oberen Burg: Die Blockflöte spielt für das Trio eine wichtige Rolle.

Foto: Homann

Durch eine Mischung aus Rock, Pop, Jazz und Klassik klingen die drei Musiker auf Gitarre, Kontrabass und der besagten Blockflöte recht einzigartig. Mit ihrem Programm "Astrein" zogen sie ihr Publikum in der Oberen Burg in Rheinbreitbach in den Bann. Die "Freundesband aus Recklinghausen" spielte sich bereits zu Beginn ihres Auftritts mit der fetzigen Begrüßungsmelodie "Moretti Swing" in die Herzen der Burggäste. Zumal Tobias Reisige auf der Blockflöte alle Vorurteile gegenüber diesem Instrument vergessen ließ.

Langeweile kam jedenfalls nicht auf, als der wohl einzige Diplom-Jazz-Blockflötist Deutschlands in mannigfaltiger Ausführung Blockflöten unterschiedlicher Tonlage und Größe zum Einsatz brachte. Der ehemalige Student der Folkwang Hochschule in Essen spielte nicht nur auf einem von Blockflötenbauer Herbert Paetzold entwickelten, zwei Meter langen Exemplar, einer sogenannten Subgroß-Bassblockflöte. Er spielte auch ein Flötensolo, bei dem er mit einer sogenannten Loop-Station so lange Melodien, Klänge und Geräusche einspielte, bis sich die unterschiedlichen Tonspuren zu dem bekannten Hit "Viva la Vida" der britischen Band Coldplay zusammenfügten und sich das Klangwerk zu einem furiosen Finale entwickelte.

Musikalisch lösten "Wildes Holz" ihr Versprechen ein, eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Genres zu bieten. Angefangen von Beethovens Klaviersonate Nr. 8 über lateinamerikanisch inspirierte Eigenkompositionen bis hin zu Popmusik à la Michael Jackson zog sich die Bandbreite des Trios. "Den Einsatz von der Querflöte in Rock- und Pophits kennt man ja von Jethro Tull, aber dass man auch die Blockflöten bei Pophits mit einer solchen Klangfülle einsetzen kann, hätte ich nie gedacht - astrein", schwärmte eine Zuhörerin.

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