Kommunalwahl im Kreis Neuwied CDU bleibt in fast allen Kommunen stärkste Kraft

Kreis Neuwied · Die Grünen gehören nicht nur in Europa zu den Gewinnern. Sie und freie Wählergruppierungen sind auch die Gewinner bei den Wahlen zu den Stadt- und Gemeinderäten im nördlichen Kreis Neuwied.

 Unkel aus der Vogelperspektive.

Unkel aus der Vogelperspektive.

Foto: Frank Homann

Die Ergebnisse gleichen sich: Wohin man auch schaut nach diesem langen Wahlsonntag, die Grünen gehören nicht nur in Europa zu den Gewinnern. Auch in den Stadt- und Gemeinderäten im nördlichen Kreis Neuwied legte die Umweltpartei den vorläufigen Endergebnissen zufolge jeweils zu. Und noch ein Ergebnis lässt sich feststellen: Die AfD hat im nördlichen Kreis Neuwied keinen Boden gewonnen.

Teils konnten die Grünen dort, wo sie Kandidaten ins Rennen schickten, ihre Ergebnisse gegenüber 2014 fast verdoppeln, so etwa in Bruchhausen. In Buchholz beispielsweise holten die Grünen satte 17,5 Prozent. Nicht selten gingen die Erfolge der vermeintlich „Kleinen“ auf Kosten vor allem der CDU und der SPD. Gleichwohl stellt die CDU nicht nur in den meisten Kommunen die Bürgermeister, sondern bleibt auch in den Räten die stärkste Kraft. Eine Ausnahme stellt Kasbach-Ohlenberg dar, wo die FWG mit 49,3 Prozent die Mehrheit der Wähler von sich überzeugen konnte und die CDU mit 31,9 Prozent auf Rang zwei verwies. Frank Becker (FWG) schaffte es zudem ins Bürgermeisteramt.

Ein ähnliches Bild wie schon bei den Kommunalwahlen vor fünf Jahren zeigte sich überall dort, wo freie Wählergemeinschaften wie eben die FWG in Kasbach-Ohlenberg angetreten waren. Fast durchgängig landeten die freien Gruppierungen bei zweistelligen Ergebnissen. Einen besonderen Überraschungserfolg lieferte hierbei die neue Gruppierung „Demokratie vor Ort“ (DvO) in Erpel, obwohl sich ihre Kandidatin für das Bürgermeisteramt, Monika Schlüter, am Ende nicht gegen den CDU-Mitbewerber Günter Hirzmann durchsetzen konnte. Jedoch: 37,9 Prozent der Wähler gaben der Gruppierung ihre Stimme, womit „Demokratie vor Ort“ aus dem Stand fast an das CDU-Ergebnis mit 41,7 Prozent heranreichte.

Das Abschneiden der CDU in Erpel mit 41,7 Prozent bedeutete dann auch einen Verlust von sage und schreibe 22 Prozentpunkten, während die SPD mit 20,4 Prozent gerade einmal 1,3 Prozentpunkte verlor. In Unkel hatte die SPD mit Gerhard Hausen nicht nur im Rennen um den Stadtchef die Nase vorne. Auch bei den Stadtratswahlen stellt sie erstmals die stärkste Kraft, trotz eines Stimmenverlustes von 4,2 Prozentpunkten gegenüber den Kommunalwahlen 2014. Die CDU kam nur noch auf 33,3 Prozent, ein Minus von 8,1 Prozentpunkten.

Und auch weitere Sieger gab es in Unkel: die Grünen mit 16,7 Prozent – plus 5,6 Prozentpunkte – und die FWG mit 15,4 Prozent, plus 6,7 Prozentpunkte.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat in Unkel stellt sich nach diesem Wahlsonntag folgendermaßen dar: Die CDU kommt auf zwölf Sitze, die SPD auf sieben Sitze, die Grünen entsenden sechs Mandatsträger in das Gremium, die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) drei. Im Unkeler Stadtrat stellt die SPD mit acht Sitzen die größte Fraktion, gefolgt von der CDU mit sieben Sitzen, den Grünen mit vier Sitzen und der Freien Wählergruppe (FWG) mit drei Sitzen. Klare Verhältnisse die Mehrheit betreffend herrschen in Bruchhausen: Mit neun Sitzen hat die CDU ihre Hochburg verteidigt, trotz eines leichten Minus beim absoluten Ergebnis. Drei Sitze entfallen auf die SPD.

In Rheinbreitbach steht der Ortsbürgermeister einem Gemeinderat mit acht Christdemokraten, fünf Sozialdemokraten sowie drei Grünen und vier Mandatsträgern der UWG vor. In Erpel schließlich bringt es die CDU auf acht Sitze und die SPD entsendet vier Mandatsträger in den Ortsgemeinderat. Neu im Ortsgemeinderat ist die Gruppierung „Demokratie vor Ort“, die als Neuling aus dem Stand acht ihrer Kandidaten in das Gremium entsendet.

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