Restaurierung der legendären Brückentürme Brückentürme: Gesamtsanierung im Blick

ERPEL · Über das Schicksal der legendären Brückentürme hat sich der Erpeler Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung Gedanken gemacht. "Dass diese nicht in ihrem jetzigen maroden Zustand bleiben können, steht allein schon aus Sicherheitsgründen außer Frage", so Bürgermeisterin Cilly Adenauer. Eine Zeit lang habe die Gemeinde noch gehofft, den Kauf von der Deutschen Bahn AG rückgängig machen zu können, nun aber sei klar, dass eine Klage gegen den Vertrag keine Aussicht auf Erfolg habe. Nun stehen drei Varianten zur Auswahl.

 Die legendären Brückenköpfe samt Lasershow an Rhein in Flammen.

Die legendären Brückenköpfe samt Lasershow an Rhein in Flammen.

Foto: Frank Homann

Variante eins: Der Abriss bis auf den Sockelbereich bildet wohl die radikalste der drei Möglichkeiten. Übrig blieben dann von den ehemaligen Türmen der Ludendorffbrücke auf Erpeler Seite nur noch 4,5 Meter über Niveau der Bundesstraße. Kosten würde diese Maßnahme rund 200 000 Euro. "Diese kostengünstigste Variante dürfte aber auch politisch sowie gegenüber dem Denkmalschutz am schwierigsten durchzusetzen sein", so Adenauer. Andererseits würden die zukünftigen Unterhaltungskosten vergleichsweise gering sein, da man sich nur um den Sockel kümmern müsste.

Variante zwei: Sie sieht eine Sanierung der Außenhülle für etwa 720 000 Euro vor. Bei einer reinen Fassaden- und Dachsanierung würde das Baudenkmal weiterhin äußerlich erhalten bleiben. Das Ensemble mit dem gegenüberliegenden Brückenkopf in Remagen, der als zeitgeschichtliches Museum genutzt wird, bliebe somit bestehen. "Eine zeitlich begrenzte Nutzung als Ausstellungsraum wäre aber in naher Zukunft nicht mehr möglich, und auch der spätere Unterhaltungsaufwand ist wesentlich höher anzusetzen als bei Variante eins", gab Adenauer zu bedenken.

Variante drei: Um die Kosten für eine Komplettsanierung inklusive des Innenraums beziffern zu können, müsste zuvor eine betontechnische Untersuchung vorgenommen werden. Für diese wiederum müsste angegeben werden, wie die Türme genutzt werden sollen, da davon der Umfang der Innensanierung abhängig wäre. "Wegen der geringen Grundfläche der vielen Geschosse und angesichts der eingeschränkten Belichtung kommt wahrscheinlich auch weiterhin nur eine kulturelle Nutzung in Betracht, die mit Sicherheit defizitär sein dürfte", so Adenauer. Andererseits gab sie zu bedenken, dass die Gemeinde im Falle einer Teilsanierung für eine spätere Innensanierung keine zweite Förderung mehr erhalten würde.Wie hoch die Fördermittel für eine Sanierung ausfallen würden, konnte die Leiterin des Unkeler Bauamtes, Sonja Klewitz, nicht genau sagen.

Im Grunde waren sich die Anwesenden danach einig: Variante eins tut enorm weh, Variante zwei ist nichts Halbes und nichts Ganzes, aber wer soll Variante drei bezahlen? Entsprechend beauftragte der Gemeinderat Adenauer und die Verwaltung, mit dem Land und den Denkmalschutzbehörden Gespräche über Fördermittel zu führen. Dabei soll die Komplett-Restaurierung (Variante drei) Priorität besitzen vor einem Abriss bis zum Sockel.

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