Malerei und Umgebung werden eins Rolf Poellet zeigt seine Werke in Linz

LINZ · Rolf Poellet zeigt noch bis Mitte Mai seine Werke beim Kunstverein Linz im Haus Vor dem Leetor. Die Ausstellungsräume werden dabei Teil des Kunstwerks.

 So werden Ausstellungsräume Teil des Kunstwerks (v.l.): Michael Royen, Norbert Boden und Rolf Poellet im Kunstverein-Domizil.

So werden Ausstellungsräume Teil des Kunstwerks (v.l.): Michael Royen, Norbert Boden und Rolf Poellet im Kunstverein-Domizil.

Foto: Horst-Dieter Küsters

„Malerei, die einen Bezug zur Architektur herstellt“, so Kurator Michael Royen, ist zurzeit im Domizil des Kunstvereins Linz zu sehen. Die Arbeiten des Frankfurters Rolf Poellet zeigten, wie Malerei direkt auf ihr Umfeld reagiere, sagte Royen bei der Eröffnung der Ausstellung, der ersten in diesem Jahr. „Wir sind stolz, Ihnen auch im achten Jahr in Folge Dank unseres Kurators Michael Royen ein hochkarätiges Ausstellungsprogramm präsentieren zu können“, begrüßte der Kunstverein-Vorsitzende Norbert Boden die zahlreichen Besucher, darunter Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust.

Auch Poellet selbst war anwesend und erläuterte die Ausstellung: „In meiner Malerei geht es eigentlich immer um ein bestimmtes Verhältnis zwischen der Figur und dem sie umgebenden Raum, indem ich Dingen, die ich male, eine eigenständige Position im Raum zuweise.“ Er unterscheide nicht zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei, da Malerei im Grunde immer abstrakt sei. Auch seine Arbeiten seien grundsätzlich abstrakt, selbst der Vogel, der gleich auf mehreren kleinformatigen Arbeiten erscheint. An ihm sehe man, so der Künstler, „dass Striche die Form ergeben“.

Architektur und Kunst verschmelzen

Schwarze Linien, die diagonal quadratische Bildtafeln durchqueren, stehen auch im Vordergrund der großen Arbeiten. Dabei sind jeweils vier Quadrate so angeordnet, dass ein Rautenmuster die Wände überzieht. Schmale weiße Fugen trennen die Felder horizontal und vertikal. Die Bildtafeln sind in mehreren, aufwendigen Arbeitsgängen in verschiedenen Grautönen eingefärbt. Bei Rolf Poellet fungierten Malerei-Segmente als Module, durch die er adäquat auf den Raum reagieren könne, meinte Royen.

Im konkreten Fall nutze er den Blick durch einen breiten Durchgang auf eine Raumflucht, die er einbezogen habe. Indem es dem Künstler gelinge, seine Malerei in die Gegebenheiten einzubauen, würden Raum und Werk zu einer Einheit. „Kunst füllt nicht mehr den Raum, sondern funktioniert ihn zu einem Teil des Kunstwerks um. Architektur und Kunst verschmelzen.“

Die Ausstellung „Malerei 9“ von Rolf Poellet im Gebäude Vor dem Leetor 26 ist bis Freitag, 11. Mai, zu sehen. Öffnungszeiten: samstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr sowie donnerstags und freitags jeweils von 17 bis 19 Uhr . Mehr Infos auf www.kunstverein-linz.de

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