Stadtentwicklung in Unkel Neuer Förderverein soll Stadtmanager finanzieren

UNKEL · „Wir haben nur das eine Ziel: der Kommune zu helfen, die Innenstadt attraktiver zu gestalten, indem sich dort Lebens- und Besuchsqualität verbessern.“ So fasste Rex Stephenson bei der Jahreshauptversammlung die selbst gesteckte Aufgabe der Entwicklungsagentur „Unkel – Kulturstadt am Rhein“ zusammen.

Dass der Vorsitzende und seine Mitstreiter bei ihrer Arbeit die Unterstützung, zumindest aber das Interesse vieler Unkeler genießen können, zeigte der gute Besuch der Jahreshauptversammlung. Gut 60 Bürger, darunter viele, die nicht dem Verein angehören, waren in den Ratssaal gekommen.

Die Verbesserungen in der Innenstadt seien Grundlage für einen wirtschaftlichen Erfolg, von dem alle Unkeler profitieren würden, so Stephenson in seinem Jahresbericht. „Deshalb geht die Stadtmitte, die Unkel insgesamt wesentlich prägt, jeden der Bewohner aus allen drei Stadtteilen an“, sagte er.

Stephenson stellte die Arbeit der Projektgruppen vor. So hat die Gruppe „Inklusion – Unkel für alle“ um Monika Moenikes-Peis und Michael Peis an der Erfassung und Ausweisung der Barrierefreiheit und -freundlichkeit der Straßen und Einrichtungen in der ganzen Verbandsgemeinde gearbeitet. Ziel ist eine Karte, ein professioneller Entwurf soll Ende Februar vorliegen.

Bei dem barrierefreien Umbau des Anlegers der Bonner Schifffahrtsgesellschaft müsse noch eine Finanzlücke in Höhe von 50 000 Euro geschlossen werden, informierte Stephenson. Auch am Projekt der Stadt zur Umgestaltung der Rheinpromenade arbeite die Projektgruppe mit, schon mit Blick auf die Interessen von Rollstuhlfahrern. Ebenso an der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die zu dem städtischen Vorhaben „Verbesserung des nördlichen Stadtentrees“ entlang der Siebengebirgsstraße gehört.

Die Projektgruppe„Rheinpromenade“ um Gisela und Wilfried Meitzner sowie Margi Brenke und Bernd Meyer werde sich noch in diesem Monat erneut treffen, um Anregungen der Bürger zu sammeln. Ende dieses Jahres würden die Ergebnisse im Stadtrat diskutiert, sodass eine Planung und ein Antrag auf Fördermittel über das Bund-Länder-Programm „Historische Stadtbereiche“ in Angriff genommen werden könnten.

Regelmäßig trifft sich auch die Projektgruppe um Udo Marquardt, die sich um eine Website kümmert. „Nachdem Gerhard Hausen Mittel flüssig gemacht hat, konnte im Herbst 2016 ein Vertrag mit der Chamaeleon AG geschlossen werden, mit der die neue Website der Stadt erstellt wird, die Anfang März online gehen wird“, berichtete Stephenson.

Ein ideelles Ziel hat die Gruppe „Baukultur konkret“: Sie möchte durch Veranstaltungen etwa in Kooperation mit der Alanus Hochschule Alfter in der Bevölkerung ein Bewusstsein schaffen für die Zusammenhänge von Gebäudesubstanz und sozialer Funktion eines städtischen Ensembles.

Eine „Baufibel“ ist das Ziel der Projektgruppe um Daniel Schmitz. Für deren Erstellung greift das Team auf Untersuchungsergebnisse der Hochschule Koblenz und deren Broschüre „Regionale Identität“ zurück. „Gründen werden wir in diesem Jahr einen gemeinnützigen Förderverein, der über Stiftungen Geld für einen Stadtmanager generieren kann“, kündigte Stephenson an.

Bei der Vorstandswahl wurden neben dem Vorsitzenden Rex Stephenson sein Stellvertreter Daniel Schmitz, Siegfried Lakeberg als Schatzmeister und Clemens Freiherr von Weichs als Beisitzer von den Mitgliedern bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Felix Schleiden als Schriftführer. Dieses Amt hatte er schon im Vorjahr kommissarisch inne, nachdem Heinrich Geuther aus Zeitgründen zurückgetreten war. Nicht gewählt werden musste Katja Lorenzini.

Als Nachfolgerin ihrer Schwester Ulrike Kessel im Amt der Vorsitzenden des Vereins „Touristik & Gewerbe“ gehört sie dem Vorstand der Entwicklungsagentur als geborenes Mitglied an. Das gilt auch für Gerhard Hausen, derals Stadtbürgermeister ebenfalls qua Amt zum Vorstand gehört.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort