Ortsgeschichte für Touristen Infotafeln erzählen Rheinbreitbacher Historie

RHEINBREITBACH · Wer den Rheinort besucht, findet künftig an geschichtsträchtigen Gebäuden Informationen in Text und Bild. Die neuen Tafeln werden auf Initiative des Heimatvereins angebracht.

Eine alte Ansicht der Unteren Burg, gemalt von Jakob Dickler um 1827, und ein kurzer Text zur Historie informieren künftig Rheinbreitbach-Besucher über die Geschichte des ehemaligen Herrensitzes derer von Breitbach. Die Tafel am großen Torbogen, durch den man früher die in den 60er Jahren abgerissene Burgruine erreichte, und eine weitere am Heimatmuseum enthüllte jetzt der Vorsitzende des Heimatvereins Rheinbreitbach, Dankward Heinrich. Es sind die ersten, eine ganze Reihe solcher Informationen sollen noch folgen.

Das Projekt „Informationstafeln für historische Rheinbreitbacher Gebäude“ wird mit finanzieller Unterstützung des Programms Leader des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums realisiert. Dort hatte der Heimatverein erfolgreich Fördermittel beantragt. Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische finden auf den Infotafeln künftig viel Wissenswertes aus der Geschichte alter Gebäude des Ortes, die es teilweise heute nicht mehr gibt.

Erste Tafel beschreibt die Untere Burg

So die Untere Burg. Von dem 1376 erstmals in einer Belehnungsurkunde als „Haus“ erwähnten Gebäude sind nur noch die sanierten Grundmauern als Bodendenkmal erhalten. Der Text auf der Tafel erklärt zudem, wo sich früher Stallungen und die Ölmühle befanden sowie das Kelterhaus, dessen Standort unter der heutigen Westerwaldstraße liegt.

Der Torbogen, den der Heimatverein vor Jahren restaurierte, sei ein denkbar geeigneter Platz für eine solche Tafel, so Heinrich. Dort erinnert auch eine Bronzeplakette an Freifrau Anna von Breitbach-Bürresheim, die Frau des letzten der Herren von Breitbach, der Ende des 19. Jahrhunderts starb.

Das verschollene Ölgemälde von Jakob Dickler, das darauf abgebildet ist, hat Bernhard Profitlich fotografiert, Bruder der Künstlerin Helene Ramershoven, berichtete Archivar Thomas Napp. Die zweite Infotafel wurde am Heimatmuseum installiert, dem ehemaligen Winzerhof, in dem später unter anderem auch ein Lohgerber sein Handwerk verrichtete. Weitere sollen folgen, etwa am Haus „Unterm Heilig“, das im Mittelalter ein von Mönchen bewirtschaftetes Weingut war. Die Bewilligung der Leader-Fördermittel ist zeitlich bis Oktober/November kommenden Jahres begrenzt.

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