Frühjahrsputz in Unkel-Scheuren Bürger- und Junggesellenverein organisieren Aktionstag

UNKEL-SCHEUREN · Große und kleine Helfer packten beim Frühjahrsputz in Unkel-Scheuren mit an und renovieren unter anderem die Schutzhütte Katzeloch.

 Viele Hände machen der Arbeit schnell ein Ende: Auch die jungen Scheurener machen bei der Frühjahrsaktion tatkräftig mit, harken, entfernen Unkraut und und bepflanzen die Beete.

Viele Hände machen der Arbeit schnell ein Ende: Auch die jungen Scheurener machen bei der Frühjahrsaktion tatkräftig mit, harken, entfernen Unkraut und und bepflanzen die Beete.

Foto: Frank Homann

Sarah (6) und Kira (8) sind ihrer Mutter Elke Dietrich zu Hause stets eine gute Hilfe. Die beiden Mädels packten aber auch beim Dorfputz kräftig mit an, den der Bürgerverein Sankt Joseph zusammen mit dem Junggesellen- und Jungmädchenverein organisiert hatte. Und waren dabei die jüngsten Teilnehmer.

Auf das Ergebnis ihrer Arbeit kann Sarah künftig täglich schauen. Denn: Sie bepflanzte die Beete vor ihrem Kindergarten mit Frühlingsblumen. „Ich habe den Aufruf in der Zeitung gelesen“, sagte Elke Dietrich. „Wir leben seit zehn Jahren hier und fühlen uns in Scheuren zu Hause. Wir möchten mit unserer Hilfe etwas zurückgeben.“

Volker Thomalla, der Schriftführer des Bürgervereins, gehörte mit zum Pflanzteam im Dorfbereich. Manfred Mönch säuberte mit einem Mitstreiter die Baumscheiben am Dorfplatz. Das regnerische Wetter ließ zunächst nicht zu, dass auch die Ruhebänke frische Farbe erhielten. Das soll nachgeholt werden. „Aber die eigentliche Arbeit dieses Aktionstages wird oben an der Schutzhütte geleistet“, meinten die Blumenpflanzer bescheiden.

Vor der Gemarkung Katzeloch befindet sich diese Hütte, vor der Bänke zum Verweilen einladen. „Leider haben wir dort immer mit Vandalismus zu tun“, sagte Bürgervereinschef Uli Koch. Wandbretter der Hütte und Balken würden beschädigt oder herausgerissen, Bänke zerstört und verbrannt. „Das alles erneuern wir heute“, erzählte Koch. Außerdem wurde auf den Innen- und Außenflächen der Hütte sowie auf den Wegen frischer Split mit Schubkarren verteilt. Die Steinchen stellte die Stadt Unkel zur Verfügung. Die Bretter stiftete Martin Speich und die Blumen Josef Welsch.

„Ich bin in Scheuren aufgewachsen und Dachdecker von Beruf. Ich fühle mich zur Teilnahme verpflichtet und außerdem macht die Arbeit in der Gemeinschaft auch Spaß“, sagte Patrick Schröder vom Bürgerverein. Er ist jedes Jahr bei den Frühjahrsaktionen mit von der Partie. 1986, als sich Unkel-Scheuren am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ erfolgreich beteiligte, war der Dorfplatz mit dem Brunnen neben dem Scheurener Dom ebenso entstanden wie die Grillhütte.

Seither organisiert der 1901 gegründete Bürgerverein auch die Putzeinsätze, mittlerweile zusammen mit den Junggesellen und Jungmädchen. Erik Strunk vom Junggesellenverein buckelte den Schürreskarren mit dem Split den Berg hinauf. Der Fliesenleger: „Ich bin seit Jahren dabei. Die Aktion dient der Verschönerung des Ortes, dem ich verbunden bin. Hier bin ich aufgewachsen.“

Am 25. Juni wird erstmals nach etlichen Jahren das Königsschießen des Bürger- und des Junggesellenvereins wieder hier auf dem Schießhochstand neben der Hütte stattfinden. Uli Koch: „Die Schießanlage wurde bereits in Ordnung gebracht, der Gutachter war zur Abnahme da.“

Nachdem 2016 kein König des Bürgervereins ermittelt werden konnte, weil es keine Aspiranten gab, hofft der Verein, dass diesmal auf der frisch renovierten Anlage genügend Schützen antreten, die um das ehrenvolle Amt des Schützenkönigs von Scheuren kämpfen.

Auch die Junggesellen ermitteln dann ihre Majestät. „Wir schießen alle mit“, sagte Erik Strunk. Aus seinem Verein half auch Kilian Rechmann mit. Wolfgang Lorenzini, Marco Birkenbeil und Michael Koch vom Bürgerverein gehörten ebenso zum Hüttenteam.

Axel Strunk, Michael Braun und Alfons Mußhoff vom Bürgerverein hatten eine weitere Maßnahme übernommen. Sie stellten neun neue Wegweiser an den Ortseingängen auf. Die Schilder sind in Mundart beschriftet. So ist auf dem Richtungsweiser vor der Schutzhütte, die übrigens am Rheinsteig liegt, zu lesen: „Brochhuse Katzeloch“ in der bergseitigen und „Schüre – Dom & Dorfplatz“ in der rheinseitigen Richtung.

Finanziert wurde die Beschilderung durch den Tourismus- und Gewerbeverein Unkel. Die ersten Wanderer, die an Wegweiser und Platz vorbeikamen, schmunzelten über die originelle Beschriftung. Weil sie Bruchhausen als Ziel hatten, konnten diese orts- und mundartfremden Spaziergänger sich den Sinn aber schnell erschließen. Weintraube und Dom, die außerdem als Symbole des Ortes auf den Schildern abgebildet sind, sprechen ebenfalls für sich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort