Krankenhauses St. Johannes: Umbau beginnt im kommenden Jahr

Bauarbeiten für Zusammenlegung der Cura-Standorte Königswinter und Bad Honnef werden ausgeschrieben

Krankenhauses St. Johannes: Umbau beginnt im kommenden Jahr
Foto: Handt

Siebengebirge. Derzeit werden die Ausschreibungen vorbereitet. Denn: Im Januar 2008 soll der Ausbau des Krankenhauses St. Johannes in Bad Honnef beginnen. Ende 2009 wird dann die Königswinterer Betriebsstätte St. Josef der Cura in die Nachbarstadt übersiedeln.

Das komplette medizinische Angebot ist sodann in einem "beinahe neuen Krankenhaus", so Cura-Geschäftsführer Manfred Müller, zusammengefasst. So will sich die Cura-Katholische Einrichtungen im Siebengebirge gGmbH für die Zukunft fit machen, die Leistungen und Kosten künftigen Anforderungen anpassen.

Dabei werden allerdings auch Arbeitsplätze wegfallen. Der Parallelbetrieb von zwei Krankenhäusern verursacht einen höheren finanziellen Aufwand als vergleichbare Krankenhäuser. Ab 2009 werden die Krankenkassen laut Krankenhausentgeltgesetz diese Mehrausgaben jedoch nicht mehr tragen - für gleiche Leistungen gibt es das gleiche Entgelt.

Bis dahin werden die unterschiedlichen Preise sukzessive angeglichen. Das bedeutet bereits jetzt: Für ein positives Betriebsergebnis müssen über eine Zeitspanne von vier Jahren jeweils 300 000 Euro eingespart werden. Das soll über die Nichtbesetzung von dreißig frei werdenden Arbeitsplätzen innerhalb von drei Jahren geschehen.

Auf dem Prüfstand stehen dabei alle Abteilungen. Klar und aktuell ist indes: Kündigungen kommen auf die 16 Mitarbeiter der Labore von Bad Honnef und Königswinter zu, denn die 8,5 Vollzeitstellen werden wegfallen. In einem Rundbrief wurden jetzt alle 500 Mitarbeiter in beiden Häusern über diesen Schritt informiert.

Ab April 2008 werden alle dem Verbund der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH angeschlossenen Krankenhäuser aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg ihre Labore schließen. Die Arbeiten werden nur noch an zwei zentralen Standorten durchgeführt: Im St. Marien-Hospital Bonn-Venusberg wird ein 24-Stunden-Labor und im St. Josef-Hospital in Beuel ein Tagdienstlabor etabliert.

In allen anderen Kliniken erfolgt eine Notfall-Versorgung durch so genannte Point-of-care-Geräte mit wenigen ausgewählten vitalen Parametern. Auch die Immunhämatologie wird dann von zwei Blutbank-Depots an den beiden Laborstandorten organisiert. In allen anderen Kliniken bleiben Konservenkühlschränke für Notfallpatienten.

"Die räumliche Nähe der Krankenhäuser untereinander bietet Möglichkeiten einer zentralen Versorgung, die den Qualitätsansprüchen unserer Kliniken gerecht werden", so Manfred Müller. "Auf Basis der modernen Laborgeräte und EDV-Ausstattung ist es heute machbar, eine qualitativ hochwertige Notfalldiagnostik vor Ort durchzuführen, während die Routinediagnostik an einem anderen Standort stattfindet und dennoch die Ergebnisse innerhalb einer Stunde vorliegen."

Müller empfiehlt seinen Mitarbeitern eine Bewerbung bei dem künftigen Anbieter der gesamten Laboranalytik in den GFO-Häusern, der von einem Bedarf von 18 Vollzeitstellen ausgeht. Und: "Die Kliniken der GFO sind bemüht, für ihre verbleibenden Mitarbeiter sozialverträgliche Lösungen zu finden", so Geschäftsführer Müller.

All diese Maßnahmen und die Zusammenlegung der Betriebsstätten sollen letztendlich dazu führen, das Krankenhaus für die Zukunft zu rüsten und die weitaus meisten Arbeitsplätze zu erhalten. Cura mit St. Johannes und St. Josef sowie zwei Altenheimen ist immerhin einer der größten Arbeitgeber im Siebengebirgsraum.

Während der Bauarbeiten soll der Betrieb normal weiterlaufen. An der Westseite des St. Johannes-Krankenhauses wird ein radiologisches Zentrum errichtet, gegenüber ein Bettenhaus. Ist dieses fertig, wird der Altbau saniert. Aufgewertet wird auch der Eingangsbereich, wo die interdisziplinären Ambulanzen, eine Cafeteria und eine neue Kapelle entstehen.

Insgesamt wird das Krankenhaus dann 217 Betten zur Verfügung haben. Ein Ausbau von zwölf Intensivbetten gemäß dem Versorgungsbedarf wird derzeit geplant. 16 Millionen Euro werden investiert; das Land gibt 9,4 Millionen.

Durch einige Veränderungen an den Plänen konnten noch Kosten reduziert werden. Seit einigen Monaten liegt der Bauantrag bei der Stadt Bad Honnef. Über die Zukunft des Königswinterer Krankenhaus-Gebäudes wird derzeit eifrig nachgedacht.

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