Kommentar: Sturm gegen windigen Plan

Das Konzept der Bürgerinitiative für eine dezentrale Entwicklung der Siegburger Innenstadt erläuternHermannMorgenstern (links) undWalter Bittner.

Sie sind so hoch wie der Kölner Dom: 150 Meter. Mehr als 22 000 Windmühlen rotieren bereits in Deutschland und liefern knapp sieben Prozent des Stroms. Dieser Anteil soll sich schon bald verdreifachen.

Mit dem Bau von Windparks können Betreiber und Landbesitzer viel Geld verdienen. Da ist dann auch auf den Höhen des Brohltals die Verführung groß, ein Stück von dem Kuchen, der im Zuge der hastig eingeleiteten Energiewende gebacken worden ist, abzubekommen.

Die große Luftnummer verärgert indes die Nachbarn in Bad Neuenahr. Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen bauen Windmühlen, heißt es. Und: Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Käme es tatsächlich zum Bau der riesigen Rotoren auf ihren gigantischen Stelzen, so wäre der Schaden für die Kreisstadt, die vom Kur-Tourismus und von den damit einhergehenden 800 000 Übernachtungen im Jahr lebt, größer als die Flügel der Mühlen ohnehin schon sind.

In der Kreisstadt ist man gut beraten, sehr rechtzeitig deutlich zu machen, dass man keinesfalls gewillt ist, eine derartige Landschaftsverschandelung an ihrer Stadtgrenze hinzunehmen.

Dass Wälder abgeholzt werden müssen, um Platz für die Windmühlen zu schaffen, ist dann noch der zusätzliche ökologische Gipfel der Narretei als Folge des wilden Energiewende-Aktionismus'.

Es bleibt dabei, wie Stephen King einmal sagte: Der Wind kann zwar pfeifen, aber eine Melodie bringt er nicht zustande.

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