Kommentar: Erosion im Ehrenamt

Wenn ein Vater noch drei Jahre, nachdem sein Kind die Grundschule verlassen hat, Vorsitzender des Fördervereins ist, spricht das für sein Engagement. Damit ist er aber wohl auch die absolute Ausnahme.

Wenn ein Vater noch drei Jahre, nachdem sein Kind die Grundschule verlassen hat, Vorsitzender des Fördervereins ist, spricht das für sein Engagement. Damit ist er aber wohl auch die absolute Ausnahme. Überhaupt noch Eltern zu finden, die sich in Klassen- und Schulpflegschaften oder in Fördervereinen engagieren, ist schwierig genug. Das gilt auch für den Sportverein und fast jeden Bereich in der Gesellschaft.

Ehrenamtliches Engagement hat Königswinter über viele Jahre geprägt. Dies hat zum Beispiel bei den Kindertagesstätten oder Offenen Ganztagsschulen für eine bunte Trägerlandschaft gesorgt, die einerseits erfreulich ist, andererseits aber auch die Stadt von ihren Pflichten entbindet.

Das Beispiel der OGS in Heisterbacherrott, wo sich der Förderverein als Träger jetzt womöglich auflöst, zeigt, dass das ehrenamtliche Engagement einem Erosionsprozess unterworfen ist. In dieser Situation muss sich die Stadt dringend Gedanken machen, inwieweit sie gegensteuern kann. Etwa indem sie den Trägern, wo immer möglich, unter die Arme greift. Sonst läuft sie Gefahr, selbst Trägerschaften übernehmen zu müssen.

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