Erzbischof beim Diözesanrat Woelki: Streit um Kommunion nicht skandalisieren

Bergisch Gladbach · Kölner Erzbischof spricht sich bei der Vollversammlung des Diözesanrates dafür aus, den Streit um Empfang der Kommunion runterzukochen.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat dazu aufgerufen, im Streit um den Empfang der Kommunion für nichtkatholische Ehepartner „die Dinge runterzukochen, nicht zu skandalisieren und nicht zu emotionalisieren“.

Bei der Vollversammlung des Diözesanrates, also des wichtigsten Laiengremiums im Erzbistum, sagte Woelki am Samstag in Bergisch Gladbach, er habe schon kurz nach der Abstimmung in der Deutschen Bischofskonferenz erklärt, er werde sich nach Rom wenden und abklären lassen, inwieweit sich der Beschluss der Bischofskonferenz mit der Weltkirche vereinbaren lasse. „Das war keine heimliche Verschwörung.“

Bei der Frühjahrsvollversammlung im Februar in Ingolstadt hatten die deutschen Bischöfe mit Drei-Viertel-Mehrheit eine Handreichung beschlossen, wonach die Ehepartner im Einzelfall zur Kommunion zugelassen werden können. Woelki und mehreren anderen Bischöfen war vorgeworfen worden, hinter dem Rücken der anderen Oberhirten eine Entscheidung der Bischofskonferenz zu hintertreiben.

Woelki sagte in Bergisch Gladbach zudem, bereits im März 2017 – also nachdem die Bischöfe zum ersten Mal über die Frage der Kommunion für nichtkatholische Ehepartner diskutiert hätten – habe er dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, dem Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, schriftlich seine Position deutlich gemacht, dass die deutschen Bischöfe „universalkirchlich abstimmen“ müssten. Dass also eine Entscheidung in dieser Frage nur so fallen könne, dass sie der Position der katholischen Kirche weltweit entspricht.

Der wiedergewählte Vorsitzende des Diözesanrates, Tim Kurzbach, erklärte, die Auseinandersetzung in der Bischofskonferenz habe ihn „schwer irritiert“. Sie habe „der Kirche geschadet“. Eine solche Handreichung hätte es schon viel früher geben sollen. Zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Diözesanrates wurde die Siegburgerin Bettina Heinrichs-Müller gewählt.

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