Kölner Zoo Weltweit erste Nachzucht der Schienenechse zu sehen

KÖLN · Im Kölner Zoo können Besucher ab dem heutigen Donnerstag zwei Jungtiere des Kryptischen Goldtejus in ihrem Schaugehege beobachten. Die Echsen zählen zu einer erst unlängst entdeckten Art der Gattung Tupinambis teguixin.

Im Kölner Zoo können Besucher ab dem heutigen Donnerstag zwei Jungtiere des Kryptischen Goldtejus in ihrem Schaugehege beobachten. Die Echsen zählen zu einer erst unlängst entdeckten Art der Gattung Tupinambis teguixin. Die Schlüpflinge des Kryptischen Goldtejus (Tupinambis cryptus) sind bereits im Februar zur Welt gekommen. Die mittlerweile fünf Monate alten Jungtiere werden am heutigen Donnerstag zum ersten Mal ihr neues Schaugehege beziehen. Sie zählen zu einer erst jüngst entdeckten Art der Gattung Tupinambis teguixin. Im letzten Jahr erfolgte die Ablage von fünf Eiern, wovon sich nach zwei Wochen zwei als befruchtet erwiesen. Nach circa fünf Monaten schlüpften die beiden Jungtiere. Schienenechsen oder auch Tejus sind die größten neotropischen Echsen.

Die Echsen wurden aufgrund ihres Fleisches und ihrer Häute zu den am stärksten genutzten Reptilien der Neuen Welt. Innerhalb von drei Jahrzehnten tauchten mehr als 34 Millionen Tejuhäute im Handel auf, sodass alle Tejuarten unter Artenschutz gestellt wurden.

Bis vor wenigen Jahren waren vier Arten der Schienenechsen-Gattung bekannt. Darunter auch die älteste Art der Gattung Tupinambis teguixin. In den letzten vier Jahren wurden innerhalb dieser ältesten Gattung wiederum vier weitere Arten entdeckt. Somit ist die Artenvielfalt höher als zuvor angenommen.

In der Zoowelt hat sich herausgestellt, dass in mindestens 22 Institutionen im europäischen Großraum sowie in mindestens 18 Zoos in Nordamerika und mindestens sechs in Südamerika tatsächlich nur eine Tupinambis-Art gehalten wird – der Tupinambis teguixin. Nachbestimmungen müssen nun zeigen, ob es sich hier nur um die angegebene Art oder nicht doch um Vertreter der jüngst entdeckten vier Arten handelt.

„Der Kölner Zoo ist ein wissenschaftlich geführter Zoo, der den Grundprinzipien moderner Zoos nachkommt, nämlich Erholung und Bildung, aber auch Artenschutz und Forschung, wie das der aktuelle Fall sehr schön veranschaulicht. Wir freuen uns sehr über diesen seltenen Nachzuchterfolg“, so Theo Pagel der Arbeitsgemeinschaft Zoologischer Garten Köln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort