Stoff entpuppt sich als harmlos Weißes Pulver im Kölner Gericht freigesetzt

Köln · Feuerwehr und Polizei sind am Dienstagmittag mit einem Großaufgebot zum Kölner Landgericht an der Luxemburger Straße ausgerückt. Bei der Kontrolle eines Besuchers wurde aus einem Koffer ein weißer Stoff freigesetzt.

Die Polizei hat am Dienstagmittag den Eingangsbereich des Kölner Landgerichts für mehrere Stunden gesperrt. Wie ein Sprecher der Polizei dem GA vor Ort mitteilte, gab es bei der Kontrolle eines Besuchers um 13 Uhr einen Vorfall. Demnach trug der 47-jährige Mann aus Leverkusen, der den Wachtmeistern schon länger bekannt sei, einen Koffer bei sich. Dieser wurde beim Zutritt in das Gerichtsgebäude zunächst durchleuchtet und in einem Nebenraum zur Kontrolle geöffnet. Dabei wurde ein weißer Stoff freigesetzt, der die drei Wachtmeister sowie den Besitzer des Koffers traf. Später stellte die Substanz sich aber als harmlos heraus.

Die Feuerwehr analysierte das Pulver und testete es unter anderem auf biologische Erreger, Giftstoffe oder Radioaktivität. Dabei sei das Pulver als „unbedenklicher pulverförmiger Feststoff“ bewertet worden, teilte die Feuerwehr am Abend mit. Es habe keine Gefahr bestanden.

Zunächst sprach die Polizei vor Ort von einer Sprengvorrichtung, die beim Öffnen des Koffers explodierte. Diese Information widerrief die Kölner Polizei rund eine Stunde später. "Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine Sprengvorrichtung", so ein Sprecher der Polizei. Nach GA-Informationen fiel der Mann in den vergangenen Monaten mehrfach an der Kontrolle im Eingangsbereich des Gerichts auf. Neben seinem Koffer trug er zudem aus bisher unbekannten Gründen einen Feuerwehrhelm bei sich.

Der Eingangsbereich sowie das komplette Erdgeschoss wurden von der Polizei evakuiert, die Lüftungsanlage außer Betrieb gesetzt. Bislang ist nicht klar, um welchen Stoff es sich handelt - er sei haushaltsüblich, sagte eine Sprecherin der Kölner Polizei am Mittwochmorgen. Die betroffenen Wachtmeister klagten nach Angaben der Polizei zunächst über ein Kratzen im Hals. Der Besucher mit dem Koffer wurde von den Wachtmeistern überwältigt und in einen Sitzungssaal gebracht. Im Saal wurde der Mann von den Beamten komplett ausgezogen und untersucht. In Handschellen und ausgestattet mit einem Kittel wurde er gegen 15.30 Uhr zusammen mit den drei betroffenen Wachtmeistern zur dort aufgebauten Dekontaminationsstation hinter dem Gerichtsgebäude gebracht.

Nach der Dekontamination wurden alle vier in naheliegende Krankenhäuser eingeliefert. Dort sollten sie gründlicher untersucht und die Reizungserscheinungen behandelt werden. Alle vier wiesen keine Symptome auf und seien „offensichtlich wohlauf“, teilte die Stadt Köln mit.

Die Helfer waren mit rund 60 Einsatzkräften mit 25 Fahrzeugen vor Ort. Unterstützt wurde die Kölner Feuerwehr von Spezialkräften der Analytischen Task Force Biologie aus Essen. Den 47-jährigen Mann erwartet nun ein Strafverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens und der versuchten, gefährlichen Körperverletzung. Das teilte die Polizei am Mittwochmorgen auf GA-Anfrage mit. (mit Material der dpa)

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