Köln Verwirrspiel um den Opernintendanten

KÖLN · Die Stadt Köln geht davon aus, dass Uwe Eric Laufenberg doch nicht vorzeitig geht und sein Vertrag bis 2016 fortbesteht.

Die städtische Pressemeldung klingt nach Entwarnung: "Dienstvertrag mit Opernintendant Uwe Eric Laufenberg soll bestehen bleiben", hieß es Freitag. Grund: Der Opernchef habe "sein Angebot, aus dem laufenden Dienstvertrag zum 31. August 2013 ohne Bedingungen auszuscheiden, nicht aufrechterhalten". Deshalb verfolge die Stadt die Auflösungserwägungen nicht weiter und gehe "davon aus, dass das bestehende Vertragsverhältnis mit dem Opernintendanten bis zum regulären Auslaufen im Jahr 2016 fortgesetzt wird".

Wenig später schickte die Oper eine "Berichtigung der Presseerklärung der Stadt Köln". Demnach sei Laufenbergs Angebot vom 20. April, "aus dem laufenden Dienstvertrag zum 31.8.2013 ohne Bedingungen auszuscheiden, von der Stadt Köln nicht angenommen worden". Dies könne man auch deren Presserklärung vom 24. April entnehmen.

"Es ist unglaublich, dass er das behauptet,", sagte Kulturdezernent Georg Quander. Im Übrigen gebe es keine städtische Presseerklärung vom 24. April, sondern nur Quanders Brief. Darin erklärt der Dezernent dem Intendanten nach dessen Bruch der Vertraulichkeit, er könne "zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschätzen", ob es zu der von Laufenberg gewünschten einvernehmlichen Trennung komme.

Laufenbergs Rechtsanwalt Michael Findeisen erklärte auf Anfrage: "Mit diesem Schreiben war das Angebot der bedingungslosen Vertragsauflösung juristisch vom Tisch". Solange es keine neuen Angebote gebe, "besteht Laufenbergs Dienstvertrag in der Tat bis 2016 weiter". Quander berichtet, dass es in der Stadt Bestrebungen gab, den Vertrag früher aufzulösen. "Dazu war Laufenberg nicht bereit." Umgekehrt wolle der Opernchef nun keine bedingungslose Trennung mehr , "sondern verlangt eine Abfindung in einer Größenordnung, die die Stadt nicht zu leisten bereit ist". Man würde Laufenberg keine Steine in den Weg legen, wenn er von sich aus ginge - "wir würden ihm sogar ein Sonderkündigungsrecht einräumen".

Quander: "Uns war bisher immer an einer einvernehmlichen Lösung gelegen, wir haben auch nie von fristloser Kündigung gesprochen." Das sieht Findeisen anders, der in Quanders Schreiben an Laufenberg durchaus diese Drohung erkennt.

Die Erklärung der Oper endet mit dem Satz: "Des Weiteren bleibt völlig ungeklärt, wann und wie die Spielzeit 2012/13 in den Vorverkauf geht und damit, ob sie überhaupt stattfindet." Dazu der Kulturdezernent: "Auch das entspricht nicht den Tatsachen. Dass die Spielzeit stattfindet, ist unstrittig, nur nicht, wie." Er habe dem Intendanten eine Frist bis Mittwoch gesetzt, seinen Spielplan an das aktuelle Budget von 32 Millionen Euro (Laufenbergs Planung: 34,4 Millionen Euro) anzupassen.

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