Kölner Tierschützer entsetzt Unbekannter tötet Schwanen-Mutter in Köln und zerstört ihre Eier

Köln · Die Schwäne Helena und Demetrius waren viele Jahre lang ein Paar. Ein Unbekannter hat die beiden nun entzweit – Helena wurde auf grausame Art getötet. Eine Anwohnerin, die sich täglich um die Schwäne kümmerte, berichtet von dem leidvollen Tod des stolzen Schwans.

Symbolfoto.

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Foto: Arno Burgi

Aleke Schücking stockt immer noch der Atem, wenn sie über die letzten Tage von Schwänin Helena berichtet. Zu tief sitzt die Trauer über den Verlust des Tieres. 18 Jahre lang kümmerte sich die Kölnerin jeden Tag um die Schwäne am Mediapark. „Im Winter, wenn der See zugefroren war, fütterte ich sie“, erinnert sich Schücking. Gemeinsam mit anderen Tierfreunden auch aus Düsseldorf baute sie eine innige Beziehung zu den Schwänen auf. „Ich kenne Helena und ihren Demetrius schon ewig“, sagt sie. Es war ein langer Kampf für Helena, der am 4. Juni ein Ende fand. Ein Unbekannter beschoss die Schwanen-Dame und schmiss ihre Eier gegen eine Wand.

„Das zog sich über Wochen hin“, sagt Schücking. Am 2. Mai fanden die Freunde die verletzte Schwänin vor dem Eingang einer Tiefgarage. Das Tier sei völlig abgemagert gewesen, habe seine Beine nicht mehr kontrollieren können. „Sie hatte sich zum Sterben dorthin gelegt“, sagt die Kölnerin. Eine engagierte Tierärztin aus Leverkusen nahm sich Helena an und operierte das verletzte Tier. „Dabei wurde das Geschoss in ihrem Hals entdeckt und entfernt“, erzählt Schücking unter Tränen. Zehn Tage lang wurde das Tier in der Praxis aufgepäppelt und anschließend wieder zu seinem Partner Demetrius in dem Mediapark gebracht.

Doch dem Schwan ging es immer schlechter, berichtet Schücking. „Es war ein Todeskampf.“ Dass es mit Helena zu Ende ging, habe auch Demetrius gespürt. „Wir hatten Helena auf eine Decke ans Wasser gelegt, damit sich die beiden sehen können“, sagt Schücking. „Demetrius hat dann ganz sanfte Bewegungen mit seinem Hals gemacht und sich von Helena verabschiedet. Wir haben alle geweint.“

Bis Mitternacht blieben die Tierfreunde bei Helena. Am frühen Morgen kamen sie bereits wieder zurück. „Um 8 Uhr hat sie dann nicht mehr geatmet“, sagt Schücking. „Schmerz reicht gar nicht mehr aus, um diese Trauer zu beschreiben.“ Hass oder Empörung habe sie nicht empfinden können. „Es hat mich einfach nur so unglaublich traurig gemacht.“

Die Tierfreunde haben bei der Polizei Anzeige erstattet. Dort geht man dem Fall nach. „Es wird ermittelt“, sagt ein Sprecher der Kölner Polizei unserer Redaktion. Man ermittle wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz und wegen Jagdwilderei. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagt der Sprecher. Bislang sind laut Polizei keine weiteren Fälle dieser Art bekannt.

Dieser Artikel ist zuerst auf rp-online.de erschienen.

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