Kommentar zur Metropolregion Rheinland Strukturkrise vs. Einzelfall

Meinung | Rheinland · Wer die Geschäftsführerkrise im Verein Metropolregion Rheinland als Einzelschicksal eines ungeeigneten Managers betrachtet, liegt völlig falsch.

Die Kündigung von Geschäftsführer Ernst Grigat offenbart im Kern grundlegende Strukturdefizite, die die DNA des Imagevereins schon bei der Geburt aufwies.

Da ist auf der einen Seite der Wunsch, einer wichtigen geografischen Einheit einen lukrativen Platz im Konzert der Weltregionen zu verschaffen. Dafür braucht man Durchsetzungskraft und Entschlussfreude. Diese Eigenschaften sind erwiesenermaßen eher unter Wirtschaftsmanagern als unter Politikern zu finden. Deshalb war es eine gute Idee, in der Freien Wirtschaft nach einem geeigneten Kandidaten zu suchen. Auf der anderen Seite hat man es bei dem Konstrukt der Metropolregion mit einem Beteiligungsmonster zu tun, das für jede substanzielle Entscheidung Politik und Verbände zu befragen hat. Die Vereinsversammlung hat immerhin rund 200 Mitglieder. Dass die unterschiedlichen Teile dieses Versuchsaufbaus per se nicht miteinander harmonieren, versteht sich von selbst.

Wenn jetzt ein Ausweg aus dem Dilemma gesucht wird, dann darf man nicht nur auf die Fertigkeiten des Geschäftsführerkandidaten blicken, sondern auch darauf, dass Aufbau und Abstimmungsabläufe des Metropolvereins stark verschlankt werden. Klare Definitionen, klare Zuständigkeiten, klare Zielvereinbarungen. Nicht Grabesruhe zwischen Führung und Mitgliedern darf das Ziel sein, sondern Effizienz.

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