Feuer in Kölner JVA Prozess gegen Siegauen-Vergewaltiger Eric X. vertagt

Bonn/Köln · Wegen der Vergewaltigung einer Camperin in der Siegaue sitzt der Täter im Gefängnis in Köln. Dort soll Eric X. seine Zelle angezündet haben. Deshalb ist er nun wegen schwerer Brandstiftung angeklagt. Doch der Prozess wurde wegen Corona-Gefahr vertagt.

 Eric X. steht erneut vor Gericht.

Eric X. steht erneut vor Gericht.

Foto: dpa

Der Prozess wegen schwerer Brandstiftung gegen den sogenannten Siegauen-Vergewaltiger Eric X. ist am Dienstag kurzfristig vertagt worden. Der in dem Verfahren als psychiatrischer Sachverständige bestellte Mediziner hielt die Durchführung des Prozesses aufgrund der nicht zu gewährleistenden Sicherheitsabstände zwischen den Verfahrensbeteiligten für unverantwortlich. Nach kurzer Konsultation mit dem Gericht wurde der Prozess im Saal abgesagt. „Das ist eine späte Entscheidung, aber die treffe ich jetzt“, sagte der Vorsitzende Benjamin Roellenbleck.

Das Bonner Landgericht hatte den abgelehnten Asylbewerber aus Ghana 2018 in einem Revisionsprozess zu zehn Jahren Haft wegen besonders schwerer Vergewaltigung und räuberischer Erpressung verurteilt. Laut Urteil hatte er 2017 ein junges Paar aus Süddeutschland überfallen, das in der Siegaue bei Bonn zeltete. Er durchschlug die Zeltplane, bedrohte die Opfer mit einer Astsäge und forderte Geld. Dann zwang er die Frau nach draußen und vergewaltigte sie.

Die Tat hatte überregional für Entsetzen gesorgt. Der Angeklagte hatte die Tat bestritten und war in der Hauptverhandlung zeitweise aggressiv aufgetreten.

In einem ersten Prozess hatte das Bonner Landgericht ihn zu einer Freiheitsstrafe von elfeinhalb Jahren verurteilt. Nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) dieses Urteil teilweise aufgehoben hatte, wurde die Strafe in einem zweiten Prozess auf zehn Jahre gesenkt. Dagegen legte der Angeklagte erneut Revision ein, die der BGH jedoch als unbegründet verwarf.

Während seiner Inhaftierung in der JVA Köln soll der Mann im Februar 2018 nachts absichtlich seine Zelle in Brand gesteckt haben. Dabei sollen ein Bett und ein Tisch in Flammen aufgegangen sein, der Angeklagte erlitt Verbrennungen. Ein JVA-Wachtmeister, der den Brand entdeckte, hatte den 33-Jährigen noch aus der Zelle gezogen.

Das Gericht ging am Dienstag davon aus, dass der Prozess nun im Herbst dieses Jahres stattfinden werde.

(dpa)
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