Tierischer Einsatz Polizei rettet in Köln Entenfamilie aus akuter Lebensgefahr

KÖLN · Rettung in höchster Not: Polizisten haben an der A57 in Köln eine Entenfamilie aus akuter Lebensgefahr gerettet. Eine Autofahrerin hatte zuvor das Muttertier angefahren.

 In Sicherheit: Die geretteten Entenküken.

In Sicherheit: Die geretteten Entenküken.

Foto: Polizei Köln

Eine aufgewühlte Autofahrerin meldete sich am frühen Mittwochabend von der A57 bei der Leitstelle der Kölner Polizei. "Herrgott - ich bin mir nicht sicher, aber ich fürchte, ich habe sie erwischt", so die Frau. Zum Zeitpunkt ihres Anrufs war laut Mitteilung der Polizei noch unklar, ob die zuvor auf der rechten Spur in Richtung Innenstadt fahrende Frau "nur" die Erziehungsberechtigten der - so die Polizei - dort ordnungswidrig entlangwandernden Enten-Familie erwischt hatte, oder ob auch deren Kinder in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Unmittelbar nach dem Notruf gegen 19 Uhr fuhr ein Streifenwagen der Autobahnpolizeiwache Frechen zum Unfallort nahe der Anschlussstelle Worringen. Zunächst fanden die Beamten allerdings weder Kollisionsspuren an der Autofront der Anruferin, noch mutmaßlich schwer verletzte Unfallopfer. "Die machten sich auch in keinster Weise bemerkbar", teilt die Polizei mit. Letztlich wurden die Beamten aber doch fündig: In rund 200 Meter Entfernung vom Unfallort fanden sie die schwer verletzte Entenmutter auf dem Boden liegend - vollkommen hilflos und nicht mehr imstande, ihre sieben Kinder zu beschützen.

Mit einem augenscheinlich gebrochenen Flügel und einem Oberschenkelbruch konnte das Tier weder fliegen noch watscheln. Ihre sieben Kinder hatten Glück im Unglück: Physisch trotz leichterer Blessuren überwiegend wohlbehalten, allerdings vollkommen orientierungslos und "durch den Wind" fand die Polizei sie im hohen Gras und sammelte sie ein. Die Tiere wurden schließlich mit dem Streifenwagen in eine Tierklinik nach Opladen gefahren. Der Verkehr wurde durch die Rettungsaktion kaum beeinträchtigt.

Die Polizei beendete ihren Einsatz schließlich mit dem Funkprotokoll: "Enten-Clan zusammengeführt. Diverse Verletzte" - und einem humorvoll gemeinten Tipp an alle Entenfamilien: "Entenfamilien - insbesondere mit noch nicht flugfähigen Nesthäkchen - wird nochmals dringend geraten, zur Überquerung mehrspuriger Schnellstraßen eigens hierfür errichtete Bauwerke, sogenannte Brücken, zu benutzen."

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