Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland Rheinischer Präses begrüßt Beschluss zur Organspende

Bad Neuenahr · Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr ist zu Ende gegangen. Gemeinden sollen sich stärker an Menschen orientieren. Im Zentrum der Tagung des Kirchenparlaments stand das Verhältnis zwischen der Kirche und der institutionellen Diakonie.

 Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski.

Foto: dpa/Thomas Frey

Der rheinische Präses Manfred Rekowski hat zum Abschluss der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland den Beschluss des Bundestags zur Organspende begrüßt. „Die jetzt vom Bundestag beschlossene erweiterte Zustimmungslösung ist aus meiner Sicht die beste Option: Menschen entscheiden selbst und dokumentieren ihre Bereitschaft zur Organspende zweifelsfrei“, sagte Rekowski am Donnerstag in Bad Neuenahr. Auch er selbst habe einen Organspendeausweis, weil er darin eine Chance sehe, möglicherweise todkranken Menschen das Leben zu retten. „Es ist aber wichtig, dass die Menschen in unserem Land stärker als bisher über Organspende informiert werden“, sagte Rekowski. „Es ist gut, dass der Beschluss dies aufgreift.“

Die Landessynode hatte seit Sonntag an ihrem traditionellen Ort im Ahrtal getagt. Im Zentrum der Tagung des Kirchenparlaments stand das Verhältnis zwischen der Kirche und der institutionellen Diakonie. Nach dem Willen der mehr als 200 Kirchenparlamentarier soll es künftig gestärkt werden. Zudem sollten sich auch Kirchengemeinden mit ihren Angeboten stärker an den Bedürfnissen der Menschen und am Sozialraum, in dem sie sich befinden, orientieren.

In einem weiteren Beschluss forderten die Synodalen die Einführung einer Kindergrundsicherung. Damit folgten sie der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), die dies bereits am Sonntag in einem Grußwort zum Thema gemacht hatte. Doch die Landeskirche will sich nicht nur in Deutschland für Menschen in Not einsetzen: Auf ihrer Tagung beschlossen die mehr als 200 Kirchenparlamentarier, die über 600 rheinischen Kirchengemeinden in NRW, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen zur Unterstützung des Rettungsbündnisses „United4rescue“ aufzufordern.

Über Konsequenzen aus Projekten beraten

Dieses war nach dem Dortmunder Evangelischen Kirchentag im Sommer entstanden und plant die Entsendung eines Rettungsschiffes ins Mittelmeer, um dort mit Schlauchbooten und anderen Wasserfahrzeugen in Seenot geratene Migranten aufzufischen und in einen sicheren Hafen nach Europa zu bringen.

Weiterarbeiten will die Landeskirche dagegen an der Frage, wie die Einführung einer neuen Finanzsoftware zu Mehrkosten in Millionenhöhe führen konnte. Den Bericht des leitenden Oberstaatsanwalts Harald Kruse (Koblenz), der sich im Auftrag der Kirchenleitung mit den aufgetretenen Problemen beschäftigte, verwies die Synode an ihre ständigen Ausschüsse.

Sie sollen auch über Konsequenzen aus dem Projekt beraten. Schon während der Überweisung erteilte das Kirchenparlament der Kirchenleitung aber einen deutlichen Rüffel: Die Kirchenparlamentarier stellten fest, dass die Information zum Projekt und den finanziellen Entwicklungen „nicht rechtzeitig mit aussagekräftigen Unterlagen und nicht vollständig“ erfolgt sei. Schon am Montag hatte Rekowski erklärt, dass die Kirche die Gelder für die Mehrkosten natürlich auch an anderen Stellen hätte ausgeben können: „Dieses Geld ist somit nicht mehr für andere Zwecke verfügbar.“

Der Verlauf des Projekts widerspreche den Ansprüchen der Kirchenleitung an ihr Leitungshandeln und führe zu einem Vertrauensverlust. „Dafür bitte ich im Namen der Kirchenleitung um Entschuldigung“, hatte Rekowski erklärt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort